23.04.2021 ● Redaktion agrajo
Was macht eine Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft?
Typische Aufgaben einer Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft
Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft sorgen dafür, dass Abfälle korrekt entsorgt und verwertet werden. Sie sind also für die Abfälle verantwortlich, nachdem diese von den Männern in orange von den Straßen geholt wurden. Hauptaufgabe der Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft ist die Organisation des Sammelns und Sortierens von Müll, um ihn danach wiederzuverwerten oder umweltschonend zu entsorgen.
Als Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft bist du also für Abfälle verantwortlich. Zu deinen täglichen Aufgaben gehört z.B.:
- die Anlieferung in der Müllverbrennungsanlage überwachen
- die Abfallverwertungsmaschine bedienen
- regelmäßig Rohstoffproben nehmen und analysieren
Der Umgang mit Maschinen ist dein tägliches Brot. Dazu gehört das Bedienen von Spezialfahrzeugen, wie bspw. Gabelstapler. Selbstverständlich musst du diese Maschinen auch regelmäßig warten und reinigen.
Voraussetzungen – das solltest du mitbringen
Wenn du eine Ausbildung als Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft machen möchtest, solltest du in erster Linie gerne draußen arbeiten. Das gilt für die Tage mit nur Sonnenschein als auch für Regentage. In der Schule sollten dir Chemie und Biologie nicht zu schwer gefallen sein, denn du wirst dich mit der chemischen Zusammensetzung des Abfalls und Mikrobiologie auseinandersetzen müssen. Besonders geruchsempfindlich solltest du auch nicht sein, denn starke Gerüche gehören bald für dich zum Alltag dazu. Andernfalls sind ein generelles Interesse an der umweltschonenden Abfallentsorgung und der Wiederverwertung von großem Vorteil.
Ausbildung zur Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft
Die Ausbildung zur Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft läuft im dualen System ab. Du bist also in deinem Ausbildungsbetrieb und besuchst die Berufsschule. In der Regel dauert deine Ausbildung drei Jahre, bei guten Leistungen während deiner Ausbildung gibt es jedoch auch Möglichkeiten diese zu verkürzen. Wichtig dabei ist es aber, dass dein Ausbildungsbetrieb zustimmt. Die meisten Betriebe arbeiten in Schichtarbeit, dass heißt du müsstest dich sowohl mit Nacht- als auch Wochenendarbeit anfreunden.
In der Berufsschule erhältst du neben allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Mathe vor allem fachspezifischen Unterricht. Dabei spielt Chemie eine große Rolle. Neben den chemischen Grundlagen, erlernst du alle chemischen Prozesse während der Müllzersetzung und wie du diese kontrollieren kannst.
Das kommt im ersten Jahr
Im ersten Jahr erlernst du gemeinsam mit den Fachkräften für Abwassertechnik, Fachkräften für Wasserversorgungstechnik und Fachkräften für Rohr-, Kanal- und Industrieservice die Kernqualifikationen für umwelt-technische Berufe. Dazu wird sich mit den Ausbildungsbetrieben auseinandergesetzt. Oftmals stellen die Azubis dazu ihren Betrieb mit einer PowerPoint-Präsentation vor. In dieser wird der Aufbau und die Organisation innerhalb des Betriebes vorgestellt.
Sicherheit und Gesundheitsschutz bei deiner täglichen Arbeit ist höchste Priorität. Die Theorie dahinter bekommst du auch in der Berufsschule gelehrt. Du wirst dich aber nicht nur um deinen eigenen Schutz, sondern auch um den Schutz der Umwelt kümmern.
Rechtliche Grundlagen wie das Berufsbildungs-, Arbeits- und auch Tarifrecht sind die Basis deiner Ausbildung, diese Grundlagen werden dir mit Sicherheit in deinem Berufsleben an der ein oder anderen Stelle nochmal hilfreich sein.
Das kommt im zweiten Jahr dazu
Nachdem du die ganzen Grundlagen zu einer Berufsausbildung im ersten Jahr erlernt hast, kommen im zweiten Jahr die fachspezifischeren Lehrinhalte dazu. Beispielsweise lernst du hier verschiedene Abfallarten kennen. Anhand deren Herkunft und Eigenschaften wird die richtige Abfallannahme und Weiterverarbeitung beigebracht. Du lernst die Maschinen- und Verfahrungstechniken und den Umgang mit elektrischen Gefahren kennen.
Dazu wendest du die naturwissenschaftlichen Grundlagen an, indem du physikalische Größen misst und Stoffeigenschaften aus den genommenen Proben bestimmst.
Das dritte und letzte Jahr
Im dritten Jahr wirst du auf alle Arten der Sonderfälle vorbereitet. Dazu zählt beispielsweise der Umgang mit hochgiftigen Stoffen. Kundenorientiertes Handeln werden dir auch nähergebracht.
Zudem wählst du einen dieser drei Schwerpunkte im Hinblick auf deine Abschlussprüfung:
- Schwerpunkt Logistik, Sammlung und Vertrieb
- Schwerpunkt Abfallverwertung und -behandlung
- Schwerpunkt Abfallbeseitigung und -behandlung
So viel zur Theorie – jetzt kommt die Praxis
In der Praxis erlernst du alle Aufgaben, die eine Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft hat. Natürlich am Anfang unter Anweisung und Aufsicht, aber schnell wirst du schon selbstständig Aufgaben übernehmen müssen. Hast du zu Beginn deiner Ausbildung noch keinen Gabelstaplerführerschein, so ist auch dieser Bestandteil deiner Ausbildung. Schutzkleidung sind für dich als Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft unumgänglich. Dazu gehören Handschuhe, Helm, Arbeitsanzug mit Reflektoren und eine Schutzbrille.
Deine Aufgaben sind aber nicht nur draußen die Abfälle annehmen, diese identifizieren und dem jeweiligen Entsorgungssystem zuzuordnen. Sondern auch organisatorische Aufgaben im Büro werden dir übertragen werden. So müssen Arbeits- und Betriebsabläufe dokumentiert, analysiert und ständig optimiert werden. Darunter fällt vor allem kosten-, umwelt-, und hygienebewusst zu arbeiten.
Und danach? – Weiterbildungen
Nach deiner Ausbildung solls für dich noch weiter gehen? So kannst du dich weiterbilden:
- Fachtechniker/in Umweltschutztechnik
- Meister/in für Kreislauf- und Abfallwirtschaft und Städtereinigung
- Studium Umwelttechnik
Du kannst beispielsweise deinen Meister für Kreislauf- und Abfallwirtschaft und Städtereinigung machen. Voraussetzung dafür sind eine abgeschlossene Berufsausbildung und einiges an Berufserfahrung. Die Meisterschule kannst du Voll- oder Teilzeit besuchen. Je nachdem dauert diese zwischen sechs Monaten und zwei Jahren.
Wenn dich der technische Teil der Ausbildung eher angesprochen hat, kannst du auch deinen Techniker der Fachrichtung Umweltschutztechnik machen. Mit diesem kannst du beispielsweise daran forschen, wie man Müll noch umweltfreundlicher weiterverarbeiten kann oder diesen sogar als regenerative Energie nutzen kann. Je nachdem ob du diesen in Voll oder Teilzeit machen willst, dauert die Weiterbildung zwischen zwei und vier Jahren.
Da geht noch mehr – Studium
Einem Studium nach deiner Ausbildung sollte auch nichts mehr im Weg stehen. Den Bachelor Studiengang Umwelttechnik kannst du an zahlreichen Universitäten in Deutschland studieren. Je nach Uni solltest du dich genau über deren Zugangsvoraussetzungen informieren. Ziel des Studiums ist es, Verfahren und Techniken zu entwickeln um die Belastung unserer Umwelt nachhaltig senken zu können.
Aussichten als gelernte Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft
Alltägliche Müllentsorgung wird immer es immer geben. Aber auch die Forschung und Umsetzung neuer und nachhaltiger Müllentsorgung ist ein Thema mit großer Zukunft. Deswegen hast du als Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft ein Beruf mit Zukunft!
Nach deiner Ausbildung kannst du vor allem bei privaten und öffentlichen Abfallbeseitigungsbetrieben arbeiten. Weitere potenzielle Arbeitgeber wären Recyclingfirmen oder Müllverbrennungsanlagen.
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Autor: agrajo-Redaktion