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Friktionelle Arbeitslosigkeit: Was ist das?©stock.adobe.com/Iurii-Sokolov

16.07.2024 Judith Köhler

Friktionelle Arbeitslosigkeit: Was ist das?

Was ist Friktionelle Arbeitslosigkeit?

Friktionelle Arbeitslosigkeit, auch als Sucharbeitslosigkeit bezeichnet, ist eine Art der Arbeitslosigkeit, die auftritt, wenn Arbeiter zwischen zwei Arbeitsplätzen wechseln. Sie entsteht hauptsächlich durch den natürlichen Prozess, dass du als Arbeitnehmer deinen bisherigen Job verlässt und einen neuen suchst, was eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Diese Form der Arbeitslosigkeit wird oft als kurzfristig betrachtet und ist ein normaler Bestandteil eines Arbeitsmarktes.

Ursachen der friktionellen Arbeitslosigkeit

  • Der Berufswechsel: Du als Arbeitnehmer verlässt deinen bisherigen Job, um eine neue Stelle zu suchen, die besser zu deinen Fähigkeiten, Interessen oder Lebensumständen passt.
  • Die Geografische Mobilität: Menschen ziehen um und benötigen Zeit, um in der neuen Region eine geeignete Beschäftigung zu finden.
  • Der Eintritt ins Berufsleben: Absolventen von Schulen, Universitäten oder Ausbildungsprogrammen suchen nach ihrem ersten Job.
  • Wiederkehr in den Arbeitsmarkt: Personen, die aus persönlichen Gründen (z.B. Elternzeit, Krankheit) eine Zeit lang nicht gearbeitet haben, kehren in den Arbeitsmarkt zurück und suchen eine neue Anstellung.

Merkmale der friktionellen Arbeitslosigkeit

  • Kurzfristig: Sie dauert in der Regel nur kurze Zeit, da es oft nur um die Suche nach einem neuen Job geht.
  • Normaler Prozess: Es ist eine normale Erscheinung in einem funktionierenden Arbeitsmarkt, da es immer Menschen gibt, die ihre Arbeit wechseln oder in den Arbeitsmarkt eintreten.
  • Nicht konjunkturabhängig: Friktionelle Arbeitslosigkeit ist nicht von wirtschaftlichen Schwankungen abhängig, sondern resultiert aus dem individuellen Verhalten von Arbeitnehmern und Arbeitgebern.

Maßnahmen zur Reduzierung friktioneller Arbeitslosigkeit

  • Bessere Arbeitsmarktinformationen: Jobbörsen, Arbeitsagenturen und Online-Plattformen können dazu beitragen, dass Arbeitssuchende schneller geeignete Stellen finden.
  • Berufliche Weiterbildung und Qualifizierung: Bildungsangebote können die Anpassungsfähigkeit der Arbeitnehmer an die Anforderungen des Arbeitsmarktes verbessern.
  • Berufliche Beratung und Coaching: Unterstützung bei der Karriereplanung und beim Bewerbungsprozess kann die Suchzeit verkürzen.
  • Effiziente Vermittlungsdienste: Arbeitsagenturen und private Vermittlungsagenturen können helfen, die passenden Arbeitskräfte und Stellen schneller zusammenzubringen.
Logo für den Job Vertriebs- und Fachberater Schwein (m/w/d) für den Raum Westfalen
H. Bröring GmbH & Co. KG
VeröffentlichtVeröffentlicht: 21.12.2024
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VeröffentlichtVeröffentlicht: 20.12.2024
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Wie gelingt dir der Wiedereinstieg in einen Beruf?

Der Wiedereinstieg in einen Beruf nach friktioneller Arbeitslosigkeit ist oft weniger komplex als nach längeren Arbeitsunterbrechungen( längerer Arbeitslosigkeit), aber dennoch erfordert er strategische Schritte. Hier sind einige spezifische Maßnahmen, die dir helfen können:

Schnelle Selbstreflexion und Zielsetzung

  • Selbstanalyse: Überlege dir, warum du die vorherige Stelle verlassen hast und was du von der neuen Stelle erwartest.
  • Zielsetzung: Setze dir klare berufliche Ziele, die auf deinen bisherigen Erfahrungen und Qualifikationen basieren.

Aktualisierung deiner Qualifikationen

  • Weiterbildung: Falls sich in deinem Berufsfeld etwas geändert hat, nutze die Zeit der Arbeitslosigkeit, um an relevanten Kursen oder Seminaren teilzunehmen.
  • Zertifikate: Aktualisiere notwendige berufliche Zertifikate, falls diese abgelaufen sind oder erneuert werden müssen.

Netzwerk nutzen

  • Aktive Netzwerkarbeit: Informiere dein berufliches Netzwerk über deine Jobsuche. Oft ergeben sich durch persönliche Empfehlungen schnell neue Jobmöglichkeiten.
  • Social Media: Aktualisiere dein LinkedIn-Profil und poste einen Beitrag über deine Verfügbarkeit und den Wunsch nach neuen Herausforderungen.

Bewerbungsunterlagen aktualisieren

  • Lebenslauf: Aktualisiere deinen Lebenslauf mit den neuesten Erfahrungen und Qualifikationen. Stelle sicher, dass er auf dem neuesten Stand ist und deine Fähigkeiten und Erfahrungen gut präsentiert.
  • Anschreiben: Passe dein Anschreiben für jede Bewerbung individuell an und hebe hervor, warum du dich für die jeweilige Position interessierst und was du mitbringst.

Effektive Jobsuche und Bewerbung

  • Stellenbörsen: Durchsuche regelmäßig Online-Stellenbörsen, Unternehmenswebsites und Jobportale nach passenden Stellenangeboten.
  • Initiativbewerbungen: Überlege, dich initiativ bei Unternehmen zu bewerben, die dich interessieren, auch wenn derzeit keine passende Stelle ausgeschrieben ist.

Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche

  • Interviewvorbereitung: Bereite dich gründlich auf Vorstellungsgespräche vor, indem du typische Fragen übst, dich über das Unternehmen informierst und deine Stärken und Erfahrungen klar darstellen kannst.
  • Selbstpräsentation: Übe, wie du deine Fähigkeiten und Erfahrungen überzeugend präsentieren kannst. Sei bereit, die Gründe für deine Arbeitslosigkeit positiv und ehrlich zu erklären.

Flexibilität und Offenheit

  • Teilzeit- oder befristete Stellen: Sei offen für Teilzeit- oder befristete Stellen, um wieder in den Arbeitsmarkt einzusteigen und Erfahrung zu sammeln.
  • Praktika: Wenn möglich, nimm ein Praktikum an, um praktische Erfahrungen zu sammeln und deinen Lebenslauf zu stärken.

Work-Life-Balance und Selbstfürsorge

  • Realistische Erwartungen: Setze dir realistische Ziele und sei geduldig mit dir selbst. Der Wiedereinstieg kann Zeit in Anspruch nehmen.
  • Selbstfürsorge: Achte darauf, dass du während der Jobsuche auf deine Gesundheit und dein Wohlbefinden achtest.

Unterstützung suchen

  • Beratung: Nutze Beratungsangebote von Arbeitsagenturen oder Berufsverbänden.
  • Coaching und Mentoring: Ein Coach oder Mentor kann dir wertvolle Unterstützung und Orientierung bieten.

Wie wird die friktionelle Arbeitslosigkeit finanziert?

Die Finanzierung während einer Phase der friktionellen Arbeitslosigkeit kann auf verschiedene Weisen erfolgen. Sie kann aus einer Kombination aus staatlichen Leistungen, persönlichen Ersparnissen, familiärer Unterstützung und vorübergehenden Jobs erreicht werden. Es ist wichtig, frühzeitig zu planen und alle verfügbaren Ressourcen zu nutzen, damit du die Übergangszeit finanziell überbrücken kannst. 

Staatliche Hilfen bei friktioneller Arbeitslosigkeit

Arbeitslosengeld I

  • Dein Anspruch: Wenn du zuvor versicherungspflichtig beschäftigt warst und bestimmte Voraussetzungen erfüllst (wie z.B. die Mindestversicherungszeit von 12 Monaten innerhalb der letzten 30 Monate), hast du Anspruch auf Arbeitslosengeld I.
  • Höhe: Das Arbeitslosengeld I beträgt in der Regel 60 % des letzten Nettogehalts, bei Arbeitnehmern mit Kindern 67 %.
  • Dauer: Die Bezugsdauer hängt von deinem Alter und der Dauer deiner vorherigen Beschäftigung ab und liegt zwischen 6 und 24 Monaten.

Sozialhilfe (Arbeitslosengeld II / Hartz IV)

  • Anspruch: Falls das Arbeitslosengeld I nicht ausreicht oder du keinen Anspruch darauf hast, kannst du Arbeitslosengeld II (Hartz IV) beantragen. Dies ist eine Grundsicherung für Arbeitsuchende.
  • Höhe: Die Höhe des Arbeitslosengeldes II richtet sich nach dem individuellen Bedarf und umfasst Regelbedarf sowie angemessene Kosten für Unterkunft und Heizung.
  • Bedarfsprüfung: Es wird eine Bedarfsprüfung durchgeführt, bei der Einkommen und Vermögen berücksichtigt werden.

Bildungsgutscheine und Förderungen

  • Weiterbildung: Wenn du eine Weiterbildung oder Umschulung machst, kannst du unter Umständen Förderungen oder Bildungsgutscheine von der Arbeitsagentur erhalten, die auch finanzielle Unterstützung beinhalten.
  • Förderprogramme: Es gibt verschiedene staatliche Förderprogramme, die den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt unterstützen und finanzielle Hilfen bieten.

Private Unterstützung bei Friktioneller Arbeitslosigkeit

Ersparnisse und Rücklagen

  • Privates Sparen: Viele Menschen nutzen persönliche Ersparnisse oder Rücklagen, um die Zeit der Arbeitslosigkeit finanziell zu überbrücken.
  • Notgroschen: Ein zuvor angelegter Notgroschen kann helfen, laufende Kosten wie Miete, Lebensmittel und andere Lebenshaltungskosten zu decken.

Unterstützung durch Partner oder Familie

  • Familienunterstützung: In einigen Fällen können Partner, Eltern oder andere Familienmitglieder finanzielle Unterstützung bieten.
  • Partnerschaftliches Einkommen: Wenn du in einer Partnerschaft lebst, kann das Einkommen des Partners helfen, die finanzielle Belastung zu verringern.

Weitere Angebote bei finanziellen Notlagen

Nebenjobs oder kurzfristige Beschäftigung

  • Gelegenheitsjobs: Manche Menschen nehmen vorübergehend Gelegenheitsjobs oder Teilzeitstellen an, um Einkommen zu erzielen.
  • Freelancing oder Selbstständigkeit: Einige entscheiden sich, in der Übergangszeit freiberuflich oder selbstständig zu arbeiten, um finanziell über die Runden zu kommen.

Kredite und Darlehen

  • Überbrückungskredite: In einigen Fällen können Überbrückungskredite oder Darlehen von Banken oder Familienmitgliedern helfen, die finanzielle Lücke zu schließen.
  • Zinslose Darlehen: Manche Gemeinden oder soziale Einrichtungen bieten zinslose Darlehen für Menschen in finanziellen Notlagen an.

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Beispiele für friktionelle Arbeitslosigkeit

Die sogenannte friktionelle Arbeitslosigkeit tritt häufig auf, wenn Menschen aus verschiedenen persönlichen oder beruflichen Gründen ihre aktuelle Beschäftigung beenden und eine neue suchen. Diese Art der Arbeitslosigkeit ist normalerweise nur kurzfristig und wird ebenso als natürlichen Teil eines dynamischen Arbeitsmarktes angesehen. Hier sind einige konkrete Beispiele für dich, wie friktionelle Arbeitslosigkeit aussehen kann und wie du sie im Alltag erkennst:

  • Berufseinsteiger

Ein Universitätsabsolvent hat sein Studium erfolgreich abgeschlossen und sucht nun nach seinem ersten Job. Oder ein Auszubildender hat seine Ausbildung abgeschlossen und sucht nach seinem ersten Job. Während die Person Bewerbungen schreibt, Vorstellungsgespräche führt und auf Rückmeldungen wartet, ist sie vorübergehend arbeitslos.

  • Berufswechsel

Ein IT-Spezialist hat seinen Job in einer Firma gekündigt, weil er eine neue Herausforderung in einem anderen Unternehmen sucht, die besser zu seinen Karriereplänen passt. Zwischen dem Verlassen des alten Jobs und dem Beginn des neuen Jobs vergeht einige Zeit, in der er arbeitslos ist.

  • Umzug

Eine Lehrerin zieht mit ihrer Familie in eine andere Stadt, weil ihr Partner eine neue Stelle angenommen hat. Sie kündigt ihren aktuellen Job und benötigt einige Monate, um in der neuen Stadt eine passende Stelle zu finden.

  • Rückkehr in den Arbeitsmarkt

Ein Elternteil kehrt nach mehreren Jahren Elternzeit in den Arbeitsmarkt zurück. Obwohl er/sie über Berufserfahrung verfügt, dauert es einige Wochen oder Monate, um eine geeignete Stelle zu finden.

  • Kündigung aus persönlichen Gründen

Ein Mitarbeiter einer Firma kündigt, weil er mit der Arbeitsumgebung oder den Aufgaben unzufrieden ist. Er nimmt sich Zeit, um eine neue Stelle zu finden, die besser zu seinen Vorstellungen passt.

  • Saisonarbeiter

Ein Mitarbeiter in der Landwirtschaft ist nach dem Ende der Erntesaison arbeitslos und sucht nach einer neuen Beschäftigungsmöglichkeit für die Wintermonate.

  • Weiterqualifizierung

Ein Buchhalter verlässt seinen Job, um eine Weiterbildung oder Zertifizierung im Bereich Steuerrecht zu absolvieren. Nach Abschluss der Weiterbildung benötigt er einige Zeit, um eine neue, besser qualifizierte Stelle zu finden.

  • Unternehmensschließung

Ein Produktionsarbeiter verliert seinen Job, weil das Unternehmen, bei dem er angestellt war, geschlossen wurde. Er ist vorübergehend arbeitslos, während er nach einer neuen Anstellung in einer ähnlichen Branche sucht.

  • Beendete Projekte

Ein freiberuflicher Berater hat ein großes Projekt abgeschlossen und ist nun auf der Suche nach dem nächsten Auftrag. Zwischen den Projekten ist er vorübergehend arbeitslos.

  • Berufliche Neuorientierung

Ein Ingenieur entscheidet sich, in eine andere Branche zu wechseln, z.B. von der Automobilindustrie in die erneuerbaren Energien. Er kündigt seinen Job und nutzt die Übergangszeit, um sich auf neue Stellen zu bewerben.


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