06.07.2020 ● Redaktion agrajo
Das Fernstudium in der Fachrichtung „Agrar“
Das Konzept des Fernstudiums
Die Unabhängigkeit von festen Zeiten und Orten zeichnet das Konzept des Fernstudiums aus. Damit bietet ein Fernstudium für diejenigen Personen, die keine regelmäßigen Lehrveranstaltungen besuchen können, weil sie wegen Berufstätigkeit, Kinderbetreuung und anderen Gründen zeitlich unflexibel oder örtlich gebunden sind, eine gute Alternative für ein Präsenzstudium. Mehr Informationen findest du außerdem auf: Studieren In Deutschland.org.
Der Unterschied zwischen Fernstudium und Fernlehrgang
Begrifflich ist zu unterscheiden zwischen einem Fernstudium und Fernlehrgängen. Auch Fernlehrgänge werden von den Anbietern häufig als Studiengänge beworben, doch handelt es sich hier meist um berufsbegleitende Weiterbildungen, die häufig auch mit einem zertifizierten Abschluss enden aber nicht mit einem anerkannten Studienabschluss nach dem Bologna-System wie Bachelor of Science (B.Sc.), Bachelor of Engineering (B.Eng.), Master of Science (M.Sc.), Master of Engineering (M.Eng.), Master of Arts (M.A.) oder Master of Business Administration (MBA).
Im Gegensatz zu vielen Fernkursen erfordern akademische Fernstudiengänge die Hochschulzugangsberechtigung (für das Bachelor-Studium) beziehungsweise ein abgeschlossenes Erststudium und gegebenenfalls mehrjährige Berufserfahrung (für das Master-Studium).
So funktioniert das Fernstudium
Im Fernstudium bekommen die Teilnehmer normalerweise Studienmaterialien per Post, E-Mail oder online zur Verfügung gestellt, die sie selbst in einem definierten Zeitraum durcharbeiten. Dabei müssen sie oft Fragestellungen bearbeiten und zur Leistungskontrolle einreichen. Für Rückfragen oder zur Vertiefung bestimmter Themen stehen Tutoren zur Verfügung. Bei einem Online-Studium, das einen Spezialfall des Fernstudiums darstellt, finden Tutorien und andere Veranstaltungen in virtuellen Klassenräumen statt.
Nicht zu unterschätzen ist der Arbeitsaufwand für ein Fernstudium. Dieser liegt bei etwa 20 Wochenstunden. Für Berufstätige bedeutet das eine erhebliche Doppelbelastung: Sie müssen ihr Studienpensum an den Feierabenden und am Wochenende absolvieren. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Abbruchquote bei Fernstudiengängen deutlich höher ist als beim Präsenzstudium.
Kostenpunkt eines Fernstudiums
Eine weitere Hürde: Fernstudiengänge sind in den meisten Fällen teurer als ein vergleichbares Präsenzstudium. Zu den Studiengebühren kommen in vielen Fällen Kosten für Lehrmaterialien und Prüfungsgebühren. Zudem fallen Fahrt- und Unterkunftskosten bei den Präsenzveranstaltungen an, die meist am Wochenende stattfinden.
Da viele Studierende weiterhin berufstätig sind, sollten die Studiengebühren und weiteren Kosten keine unüberwindbaren Hürden darstellen. Eine andere Finanzierungsmöglichkeit: Da viele Arbeitgeber insbesondere der vor- und nachgelagerten Industrie es schätzen, wenn sich ihre Mitarbeiter weiterqualifizieren, bieten einige ihren Beschäftigten an, ein Fernstudium mit zu finanzieren.
Es könnte sich also lohnen, beim eigenen Arbeitgeber mit den Studienplänen vorstellig zu werden. Auch steuerlich können die Studienkosten geltend gemacht werden. Stipendien sind ebenfalls möglich.
Das Fernstudium im Agrarbereich
Nicht alle Fachgebiete der Agrarbranche bieten sich für ein Fernstudium an. Gerade bei Fachgebieten, die einen hohen praktischen Übungsanteil erfordern wie Land- und Forstwirtschaft, Wein- und Gartenbau, ist das Fernstudium-Konzept ungeeignet. Eine Ausnahme bietet das Bachelor-Studium Landwirtschaft/Agrarmanagement an der Hochschule Anhalt.
Dieses beinhaltet Selbststudienphasen und Präsenzveranstaltungen (Vorlesungen, Konsultationen, Seminare, Übungen) sowie Praktika. Zusätzlich zur Hochschulzugangsberechtigung oder einer anderen Studienbefähigung ist eine mindestens dreijährige Praxis in einem landwirtschaftlichen Betrieb nachzuweisen. Im Master-Studium Agrarmanagement an der Hochschule Anhalt geht es dann weniger um die landwirtschaftliche Praxis als um Managementwissen, neue Technologien oder Agrarrecht und -politik.
Das Bachelor-Fernstudium
Fernstudiengänge gehen normalerweise über sechs oder sieben Semester und setzen praktische Berufserfahrung beziehungsweise Praktika voraus. Das Beispiel Lebensmittelmanagement und -technologie an der SRH Fernhochschule Riedlingen zeigt, wie Selbststudium. Präsenzphasen und Übungen auch in einem Studium kombiniert werden können, das einen relativ hohen Praxisanteil erfordert: Die Studierenden erhalten vor jedem Semester Studienbriefe, die begleitenden Präsenzveranstaltungen (mehrere Wochenenden pro Semester) können an einem der bundesweiten Studienzentren besucht werden und die Laborphasen finden im Studienzentrum Ellwangen statt.
Darüber hinaus können die Studierenden über das Intranet der Hochschule mit Professoren, Kommilitonen und ihrem Betreuer in der Hochschulverwaltung in Kontakt treten.
Unter anderem bieten folgende Hochschulen ein Bachelor -Fernstudium aus der Agrarbranche an:
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