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Stipendium Studium Weiterbildungstock.adobe.com/terovesalainen

10.03.2014 Redaktion agrajo

Stipendien für Studium und Weiterbildung

Nur rund zwei Prozent aller Studierenden in Deutschland erhalten ein Stipendium. Dieser Anteil ist im Vergleich zu anderen Ländern sehr gering und einerseits darauf zurückzuführen, dass hierzulande keine exorbitanten Studiengebühren wie beispielsweise in den USA verlangt werden und sich deshalb kein so mächtiges Stipendienwesen entwickelt hat. Andererseits wissen hierzulande einfach zu wenige Personen, dass sie für Studium-, Aus- oder Weiterbildung eine Förderung erhalten können. Denn Stipendien werden nicht nur an Hochbegabte oder Benachteiligte vergeben. Weit über 2.000 Fördermöglichkeiten gibt es in Deutschland, so die Datenbank Mystipendium. Hier finden Sie eine Übersicht über verschiedene Stipendien, die sich für Studiengänge oder Berufe in der Agrarbranche anbieten.

Förderung im Studium

Für Chancengleichheit gegen Bildungsbenachteiligung ist das Leitbild der Studienförderung in der Hans-Böckler-Stiftung , die es sich zur Aufgabe gemacht hat, auch und gerade Talente aus Nicht-Akademikerfamilien zu unterstützen. Gefördert werden Studierende mit gewerkschaftlichem oder gesellschaftspolitischem Engagement, Abiturienten und Studierende auf dem zweiten Bildungsweg. Außerdem können wissenschaftliche Nachwuchskräfte Promotionsstipendien erhalten. Der Höchstsatz des Stipendiums beträgt monatlich 597 Euro. Die Förderung dauert drei Semester, kann aber verlängert werden. Auch Auslandsaufenthalte und Sprachkurse werden unterstützt. Die Stipendiaten erhalten zudem Leistungen wie Beratungen, Praktika und Büchergeld. Hochbegabt müssen die Bewerber für das Deutschland-Stipendium zwar nicht sein. Aber sie müssen gute Schulnoten und Studienleistungen aufweisen und sollten sich außerdem im sozialen Bereich engagieren. Das Deutschland-Stipendium wird seit Mitte 2011 von zahlreichen Hochschulen in Deutschland angeboten. 14.000 Stipendien wurden mittlerweile vergeben. Die Stipendiaten erhalten 300 Euro pro Monat unabhängig von ihrem sonstigem Einkommen und dem Vermögen der Eltern. Im Gegensatz zur Förderung nach dem BAföG muss das Geld nach Studienende nicht zurückgezahlt werden. Die Förderdauer beträgt mindestens zwei Semester und höchstens die Regelstudienzeit.

Beihilfe für Auslandsaufenthalte

©contrastwerkstatt/fotolia

Kein Stipendium im eigentlichen Sinn, aber eine großartige Unterstützung für Auslandspraktika bietet das Deutsche Komitee der International Association für the Exchange of Students for Technical Experience IAESTE. Dieses vermittelt Praktika in den Fachrichtungen Ingenieur- und Naturwissenschaften (unter anderem Biochemie, Biologie, Lebensmitteltechnik), Land- und Forstwirtschaft (unter anderem Agrarökonomie, Forstwirtschaft, Garten-, Obst-, Wein- und Gemüsebau) sowie in sonstigen Fachrichtungen wie Biotechnologie und Ernährungswissenschaften. Bewerber für die Praktika sollten bereits mindestens zwei Semester in ihrem Fach studiert haben. IAESTE-Praktika sind so vergütet, dass die Lebenshaltungskosten im Zielland gedeckt sind. Außerdem können die Teilnehmer Fahrtkostenzuschüsse beantragen, wenn das Praktikum außerhalb der EU stattfindet. Auch Auszubildende können einen Teil der Berufsausbildung im Ausland verbringen die Grundlage dafür schafft das neue Berufsbildungsgesetz. Da die Ausbildung in dieser Zeit nicht unterbrochen wird, wird die normale Ausbildungsvergütung weiter gezahlt. Allerdings kommen im Ausland weitere Belastungen auf die Azubis zu, von den Kosten für Anreise und Unterkunft bis zu erhöhten Lebenshaltungskosten und Eintrittsgebühren für Museen und Sehenswürdigkeiten. Hier kann das EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport Erasmus+  einspringen, das im Januar 2014 das bisherige Programm Leonardo da Vinci abgelöst hat. Zuschüsse gibt es für Fahrtkosten, Aufenthalt, Organisation, für eine zusätzliche sprachliche Vorbereitung und gegebenenfalls sogar für Begleitpersonen.

Unterstützung für die Weiterbildung

Wer sich bereits im Beruf befindet und sich weiterqualifizieren will, kann sich für ein Weiterbildungsstipendium des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) bewerben. Das Stipendium gilt für das Aufnahmejahr und zwei Folgejahre. Wer als Stipendiat aufgenommen wird, kann Zuschüsse von insgesamt 6.000 Euro beantragen bei einem Eigenanteil von zehn Prozent je Fördermaßnahme. Förderfähig sind berufsbegleitende Maßnahmen zum Erwerb fachbezogener beruflicher Qualifikationen, Vorbereitungskurse auf Prüfungen (Meister/in, Techniker/in, Fachwirt/in, Fachkaufmann/kauffrau), Seminare zum Erwerb fachübergreifender und sozialer Kompetenzen sowie berufsbegleitende Studiengänge, die auf der Berufstätigkeit aufbauen.
Auch Doktoranden können auf Stipendiengelder zugreifen unabhängig davon, ob sie bereits im Beruf stehen oder schon im Studium eine Förderung erhielten. Denn bei der Bewerbung um ein Promotionsstipendium spielt das Thema der Doktorarbeit eine wichtige Rolle und nicht nur die bisherigen Leistungen. So vergibt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt  jährlich 60 Promotionsstipendien an Nachwuchswissenschaftler aller Fachrichtungen, die eine weiterführende Forschungsarbeit rund um den Umweltschutz anfertigen. Über die Vergabe entscheidet zweimal jährlich ein Auswahlgremium, das sich aus Professoren unterschiedlicher Fachrichtungen zusammensetzt.

Die passende Förderung finden

Dies waren nur sechs beispielhafte Stipendien, die sich für Studierende, Azubis, Berufstätige oder Doktoranden in der Agrarbranche eignen würden. Die Bandbreite der Fördermöglichkeiten ist riesig. Viele Stipendien werden auch regional vergeben oder von Unternehmen, die Stiftungen gegründet haben, um begabte Nachwuchskräfte zu fördern. Allein im Stifterverband sind rund 3.000 Unternehmen, Stiftungen und Privatinitiativen zusammengeschlossen, die auch Stipendien vergeben. Deshalb empfiehlt sich, in einer ruhigen Minute das Internet nach passenden Programmen zu durchsuchen. Fündig werden Sie beispielsweise in der Stipendien-Datenbank von e-fellows.net oder bei Mystipendium

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