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Finanzielle Unterstützung während der Ausbildung: So viel Geld erhältst du©stock.adobe.com/Andrey Popov

07.06.2022 Theresa Paape

Finanzielle Unterstützung während der Ausbildung: Welche Zuschüsse gibt es?

Übersteigen deine Lebenshaltungskosten wie Miete, Lebensmittel und die Ausgaben für Lehrmaterialien oder Arbeitskleidung deine Einnahmen, hast du einen Anspruch auf finanzielle Unterstützung während der Ausbildung.

Wir erklären dir, welche verschiedenen Formen der finanziellen Unterstützung zur Verfügung stehen und welche Voraussetzungen du erfüllen musst.

Wenn die Ausbildungsvergütung während der Ausbildung nicht reicht

Während deiner Ausbildungszeit erhältst du eine Ausbildungsvergütung – diese stellt dein Gehalt dar. Dein Gehalt richtet sich hierbei unter andere nach deinem Ausbildungsberuf, deinem Ausbildungsjahr und danach, ob du eine tarifliche Ausbildungsvergütung erhältst.

Zwischen den verschiedenen Ausbildungsberufen variiert die Höhe der Ausbildungsvergütung – daher benötigen einige Auszubildende eine finanzielle Unterstützung eher als andere.

Jetzt weiterlesen: Azubi-Gehalt – in welchem Ausbildungsberuf gibt es am meisten Geld?

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB): Finanzielle Unterstützung vom Staat

Die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) ist eine staatliche Unterstützung, die du während deiner Ausbildungszeit erhältst. Um die finanzielle Unterstützung durch die Berufsausbildungsbeihilfe zu erhalten, solltest du folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Du absolvierst aktuell deine erste Ausbildung oder eine berufsvorbereitende Maßnahme
  • Dein Ausbildungsberuf wird staatlich anerkannt
  • Du wohnst während der Ausbildung nicht bei deiner Familie, weil der Ausbildungsbetrieb zu weit entfernt ist

Die Berufsausbildungsbeihilfe beantragst du bei der Agentur für Arbeit und musst bereits bei der Antragsstellung eine Vielzahl an Unterlagen, beispielsweise dein Einkommen und das Einkommen deiner Eltern einreichen. Die Beihilfe wird dir ab dem ersten Monat, in dem du den Antrag stellst, gezahlt. Daher lohnt es, sich die Beihilfe vor dem ersten Ausbildungstag zu beantragen. Diese Form der finanziellen Unterstützung eignet sich auf für über 30-jährige.

Unser Tipp: Du kannst die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) auch online bei der Agentur für Arbeit beantragen!

Du hast keinen Anspruch auf die Ausbildungsbeihilfe? Dann informiere dich in unserem Artikel über die Alternativen wie das Ausbildungs-BAföG oder Wohngeld während der Ausbildung.

Ausbildungs-BAföG: Finanzielle Unterstützung für Auszubildende

Nicht nur Studierende, sondern auch Auszubildende, haben unter Umständen Anspruch auf die Zahlung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (BAföG). Du musst folgende Voraussetzungen für diese finanzielle Unterstützung während deiner Ausbildung erfüllen:

  • Du absolvierst deine erste Ausbildung
  • Du bist bei Ausbildungsbeginn jünger als 30 Jahre
  • Das Einkommen deiner Eltern übersteigt nicht die Einkommensgrenze
  • Du verdienst weniger als 450 € im Monat

Der Höchstsatz für Ausbildungs-BAföG liegt, je nach Umständen, bei maximal 694 €. Doch wie hoch ist die finanzielle Unterstützung während der zweiten Ausbildung? Auszubildende, die eine zweite Ausbildung durchlaufen, haben keinen Anspruch auf Ausbildungs-BAföG, sofern sie für die Erstausbildung bereits Geld erhalten haben.

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Weitere Alternativen der finanziellen Unterstützung in der Ausbildung

Solltest du weder eine Ausbildungsbeihilfe noch Ausbildungs-BAföG erhalten, haben wir fünf weitere Formen der finanziellen Unterstützung für dich aufgelistet.

Wohngeld: nur für volljährige Auszubildende

Wenn du beispielsweise keine Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) erhältst, kannst du das sogenannte Wohngeld, eine andere Form der staatlichen Unterstützung für Geringverdiener, beantragen. Voraussetzung hierfür ist, dass du für deine Ausbildung den Wohnort wechseln und nicht mehr bei deinen Eltern wohnen kannst, sondern eine eigene Wohnung beziehen musstest. Das Wohngeld wird auch für über 30-Jährige oder Personen auf dem zweiten Bildungsweg gezahlt. Die Höhe des Wohngeldes hängt davon, ab wie viel Gehalt du in der Ausbildung verdienst, wie hoch deine Miete ist und wie viele Personen in deinem Haushalt leben.

Den Antrag auf Wohngeld stellst du bei der für dich zuständigen Wohngeldstelle in der Stadt beziehungsweise Gemeinde, in der du lebst.

Kindergeld: Finanzielle Unterstützung auch für volljährige Kinder

Deine Eltern erhalten weiterhin Kindergeld, wenn du eine Ausbildung oder ein Studium absolvierst – auch wenn du dich noch in der Übergangsphase zwischen Schulabschluss und Ausbildungsbeginn befindest.

Voraussetzung für den Bezug von Kindergeld während der Ausbildung ist, dass du zwischen 18 und 25 Jahren alt bist und entweder deine erste Ausbildung oder eine zweite Ausbildung durchläufst.

Den Antrag auf Kindergeld können deine Eltern online bei der Agentur für Arbeit stellen.

Stipendium: Förderungen während der Ausbildung

Eine Alternative zu den genannten Unterstützungsmöglichkeiten während der Ausbildung ist das Stipendium. Wir haben dir drei verschiedene Stipendien für Auszubildende herausgesucht:

  • Hermann-Strenger-Stipendium: Finanzielle Unterstützung für Auszubildende in einem technischen, naturwissenschaftlichen, medizinischem oder kaufmännischem Ausbildungsberuf für 1 Jahr.
  • Leonardo da Vinci Mobilität: Finanzierung von Auslandspraktika in der EU für sechs Wochen bis 1 Jahr.
  • DFJW-Stipendium: Das Deutsch-Französische Jugendwerk fördert ausbildungsbegleitende Praktika in Frankreich für Auszubildende zwischen 16 und 30 Jahren mit einem Betrag von 300 bis maximal 900 €.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert im Rahmen des Weiterbildungsstipendiums außerdem deine Weiterbildung nach der Ausbildung. Bis zu 8.100 € kannst du für deine Weiterbildung nach Ausbildungsabschluss erhalten.

Bildungskredit: Unterstützung mithilfe der KfW

Wenn du keinen Anspruch auf eine staatliche Unterstützung hast oder das Geld aus der Förderung nicht reicht, kannst du zusätzlich einen Bildungskredit aufnehmen. Dieser zinsgünstige Kredit ist Teil des Bildungskreditprogramms der Bundesregierung und wurde für Schülerinnen und Schüler, Studierende und Auszubildende geschaffen.

Der Vorteil: Du kannst über das Kreditvolumen, die Monatsrate und die Höhe der Rückzahlungsrate individuell entscheiden.

Fahrkosten: manche Ausbildungsbetriebe gewähren Zuschuss

Möglicherweise bietet dir dein künftiger Ausbildungsbetrieb bei der Vertragsverhandlung bereits an, die Fahrtkosten in Form eines Monatstickets für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu übernehmen. Andernfalls kannst du deinen Ausbilder nach einem Fahrgeldzuschuss fragen.


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