18.08.2022 ● Bidhu Shaik
Ernteausfälle und ihre Auswirkungen auf die weltweite Ernährung
Hunger ist nach wie vor ein existenzielles Problem der Menschheit. Dieser ist einerseits darauf zurückzuführen, dass es zu massiven Ernteausfällen kommt, sodass weniger Essen zur Verfügung steht und sich viele Menschen ihr Essen einfach nicht mehr leisten können.
Eine wichtige Maßnahme im Kampf gegen den Hunger besteht deshalb darin, Ernteausfällen bestmöglich vorzubeugen. Hierfür gibt es unterschiedliche Strategien, die im Folgenden vorgestellt und erläutert werden.
Auswirkungen von Ernteausfällen auf die Weltwirtschaft
Wer aktuell in einen Supermarkt geht, bekommt die Auswirkungen von Ernteausfällen deutlich zu spüren. Die Inflation greift mit Wucht um sich und verteuert Lebensmittel massiv. Das ist auf viele unterschiedliche Faktoren zurückzuführen, die steigende Zahl an Ernteausfällen überall auf der Welt gehört, aber definitiv dazu. Hier greifen marktwirtschaftliche Faktoren: Eine begrenzte Ware, für die es eine hohe Nachfrage gibt, steigt im Preis. Die Folge ist, dass die Lebensmittelpreise überall auf der Welt massiv ansteigen und immer mehr Menschen nicht in der Lage sind, sich benötigte Lebensmittel zu leisten. Hierdurch wird der Hunger in der Welt gefördert.
Klimawandel: Wachsende Chancen und Möglichkeiten für nachhaltige Berufe
Die Auswirkungen des Klimawandels sind dramatisch. Im Bereich des Klimaschutzes gibt es vermehrt neue Studiengänge, Arbeitsplätze und Umschulungsmaßnahmen. Welche gehören dazu?
Was sind Gründe für Ernteausfälle?
Ernteausfälle sind auf viele unterschiedliche Faktoren zurückzuführen. Hierzu gehören unter anderem Wetterextreme, die durch den Klimawandel vorangetrieben werden. Durch die Veränderungen im Klima kommt es immer häufiger zu extremen Hitzeperioden, zu Stürmen oder zu Starkniederschlägen. All diese Wetterereignisse wirken sich negativ auf die Felder, die Landwirte und die Nahrungsmittel aus.
Es gibt aber noch zahlreiche weitere Faktoren, die zu Ernteausfällen führen können. Hierzu gehören insbesondere Schädlinge, die die Pflanzen befallen und zerstören. Ebenso kommt es immer wieder zu Pflanzenkrankheiten, die nur durch einen gezielten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Unkrautvernichter ohne Chemie eingedämmt werden könnten. Häufig fehlen den Landwirten hierfür aber die nötigen Mittel. Außerdem führen mangelhafte Anbaumethoden wie Monokulturen dazu, dass es immer häufiger zu Ernteausfällen kommt.
Des Weiteren sind politische Verwerfungen immer wieder schuld an Ernteausfällen. So hat beispielsweise der Krieg in der Ukraine dazu geführt, dass Landwirte nicht mehr ihrer Arbeit nachgehen konnten, sondern ihr Land verteidigen mussten. Außerdem wurden viele Felder durch die russischen Angriffe zerstört und Erträge von den Invasoren einbehalten. Entsprechend steht weniger Ernte zur Verfügung, als dies unter normalen Umständen der Fall wäre.
Zahlreiche Länder sind von Ernteausfällen betroffen
Die Zahl der Länder, die von Ernteausfällen betroffen sind, steigt kontinuierlich an. Hierbei ist festzustellen, dass insbesondere der globale Süden von den negativen Auswirkungen von Ernteausfällen betroffen ist. Hier hängen die Existenz und die Ernährung vieler Menschen von der Landwirtschaft ab. Kommt es hier zu Problemen oder Ausfällen ist häufig Hunger die Folge.
Afrika ist der Kontinent, der am stärksten unter Dürre zu leiden hat. Alleine seit dem Jahr 1900 gab es insgesamt 300 Dürreereignisse, die Ernteausfälle nach sich gezogen haben. Viele davon sind in Ostafrika zu beklagen. Es lässt sich statistisch zeigen, dass Dürreereignisse und die daraus resultierenden Ernteausfälle häufig eine Hungersnot nach sich ziehen. Seit 1900 sind allein in Afrika 100.000 Menschen an Hunger und Folgen von Ernteausfällen gestorben.
Strategien zur Vermeidung von Ernteausfällen
Aufgrund der geschilderten Tatsachen ist es erforderlich, Ernteausfällen so gut es geht vorzubeugen. Hierfür gibt es unterschiedliche Strategien und Verfahren, die beispielsweise von der Welthungerhilfe in Anspruch genommen werden. Hierzu gehört etwa die Katastrophenvorsorge. Durch den Einsatz von Frühwarnsystemen ist es möglich, ein professionelles Risikomanagement einzusetzen, um die Gefahr einer Dürre frühzeitig zu erkennen und zeitnah darauf zu reagieren. So kann für eine gezielte Ernährungssicherung gesorgt werden, damit es in bestimmten Regionen nicht zu Hungersnöten kommt.
Des Weiteren ist es wichtig, dass die Landwirte auf der ganzen Welt exzellent ausgebildet werden. Sie müssen wissen, wie eine professionelle und nachhaltige Landwirtschaft aussieht. So können Fehlentwicklungen wie Monokulturen verhindert und eine ausreichend ertragreiche Ernte sichergestellt werden. Das Ziel solcher Fachinformationen und Ausbildungen muss sein, die Entstehung einer Hungersnot von vornherein zu verhindern, um nicht erst reagieren zu müssen, wenn diese bereits eingetreten ist.
Ernteausfälle und Klimawandel: bestehende Probleme lösen
Manchmal bleibt nicht genügend Zeit um eine Dürre oder eine vergleichbare Katastrophe, die zu einem Ernteausfall führt, zu verhindern. In diesem Fall müssen Notfallprogramme greifen. Es gibt spezielle Nothilfen für Katastrophenfälle, auf die betroffenen Menschen zurückgreifen können. Die zur Verfügung stehenden Mittel sollen eingesetzt werden, um Menschen in einer akuten Notsituation zu helfen und Probleme wie eine Hungersnot zu vermeiden. Das ist beispielsweise nach einer akuten Naturkatastrophe unbedingt wichtig.
Eine weitere Strategie in einer akuten Notlage besteht in der Vergabe von Mikrokrediten. So haben Landwirte nach einer Naturkatastrophe die Möglichkeit, ihrer Arbeit weiter nachzugehen und wirtschaftlich Lebensmittel zu erzeugen. Auf diese Weise wird nicht nur die Existenz der Landwirte gerettet, sondern auch eine Hungersnot der jeweiligen Bevölkerung unwahrscheinlich.
Wandel muss politisch gewollt sein
Hunger in der Welt und hohe Lebensmittelpreise müssten nicht sein. Grundsätzlich haben die Menschen die nötigen Technologien und Ressourcen an der Hand, um genügend Lebensmittel für alle zu produzieren. Das zeigt sich nicht zuletzt daran, dass gerade in den westlichen Industrienationen unzählige Tonnen an Lebensmitteln weggeschmissen werden. Durch eine effizientere Nutzung der Lebensmittel ließe sich Hunger nahezu vollständig vermeiden.
Des Weiteren gibt es zahlreiche Technologien, die dabei helfen könnten, Ernteausfälle und Hungersnöte unwahrscheinlich zu machen. Hierzu gehören insbesondere Technologien zur Gewinnung erneuerbarer Energien. Mit diesen ließe sich der Klimawandel verlangsamen oder sogar stoppen. Das wäre ein enormer Gewinn, da vor allem der Klimawandel für zahlreiche Ernteausfälle und Hungersnöte verantwortlich ist. Zudem gibt es diverse Technologien, mit denen eine effiziente Landwirtschaft möglich wäre. All dies funktioniert jedoch nicht von selbst, sondern muss politisch gewollt sein und aktiv umgesetzt werden.
Fazit: Hunger und steigende Lebensmittelpreise betrifft alle
Hunger in der Welt betrifft nicht nur arme Länder und Regionen, sondern ist auch hierzulande mit Händen zu greifen. Das zeigt sich an den steigenden Lebensmittelpreisen, die sich viele Menschen einfach nicht mehr leisten können. All dies sollte Grund genug sein, um aktiv Maßnahmen gegen den Klimawandel, Ernteausfälle, Hungersnöte, eine grassierende Inflation und politische Unruhen zu ergreifen. Nur so lässt sich Hunger überall in der Welt vermeiden.
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