11.06.2021 ● Theresa Paape
Teil 2 zur Promotion: So kannst du deine Promotion finanzieren
Sich während des Studiums für die Promotion beziehungsweise für die Art der Veröffentlichung zu entscheiden, ist der erste Schritt auf dem Weg zum Doktortitel.
Im zweiten Teil der Serie widmen wir uns daher der Finanzierung der Promotion und gehen auf vier Finanzierungsmöglichkeiten ein. Lies daher weiter, um zu erfahren wie du deine Doktorarbeit finanzieren kannst.
Uni-Anstellung und Promotion schreiben
Du kannst deine Promotion berufsbegleitend schreiben und finanzieren. Universitäten beschäftigen Promovierende als wissenschaftliche Mitarbeiter entweder auf einer Planstelle an einem Lehrstuhl oder durch Drittmittel finanziert über ein Projekt. Neben ihrer Dissertation arbeiten sie am Lehrstuhl ihres Professors und übernehmen dafür auch Aufgaben, die nichts mit ihrer Doktorarbeit zu tun haben, etwa das Abhalten von Seminaren. Oft hat der Promovierende nur eine halbe Stelle und zeitlich befristete Verträge.
Übrigens: Für Abschlussarbeiten gibt es Förderpreise, die mit mehreren hundert Euro prämiert werden. Die Förderpreise existieren nicht nur für wissenschaftliche Arbeiten wie Bachelor- und Masterarbeiten, sondern auch für Dissertationen und Habilitationsschriften.
Berufsbegleitende Promotion an einer außeruniversitären Forschungseinrichtung
Eine andere Möglichkeit, die Promotion berufsbegleitend zu finanzieren, ist es statt an einem Lehrstuhl der Uni die Doktorarbeiten auch an einem der folgenden außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu erstellen. Wir haben eine Vielzahl an wissenschaftlichen Institutionen zusammengefasst:
- Fraunhofer-Gesellschaft,
- Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren,
- Max-Planck-Gesellschaft
- oder Leibniz-Gemeinschaft.
Wenn du für die Dauer der Promotion an einer außeruniversitären Forschungseinrichtung angestellt bist, musst du folgendes beachten: Während Universitäten Forschung und Lehre betreiben, dürfen die außeruniversitären Forschungseinrichtungen nur der Forschung nachgehen. Dementsprechend besitzen sie auch kein eigenes Promotionsrecht und Doktorarbeiten können daher nur in Kooperation mit einem Hochschulprofessor entstehen. Die Forschungseinrichtungen bieten Beschäftigungsverhältnisse für Doktoranden in unterschiedlichem Ausmaß an. Die Verträge haben in der Regel eine Laufzeit von drei Jahren.
Finanzierung der Promotion über die Anstellung in einem Unternehmen
Weiterhin besteht die Möglichkeit, seine Doktorarbeit in einem Unternehmen zu schreiben. Auch hier ist die Kooperation mit einem Universitätsprofessor notwendig. Unternehmen bieten die Finanzierung von Doktorarbeiten an, wenn diese für sie von wissenschaftlichem oder wirtschaftlichem Interesse sind.
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Promotion über ein Promotionsstipendium finanzieren
Außerdem kann man versuchen eines der zahlreichen Stipendien für Promotionen zu ergattern. Das Angebot ist groß: So gibt es in Deutschland rund 20.000 Stiftungen, von denen viele auch Stipendien vergeben.
Stipendien: Wer fördert Promotionen?
Die Förderprogramme für Promovierende werden von einzelnen Bundesländern, Unternehmen, Universitäten, Parteien, Kirchen und Wirtschaftsverbänden angeboten. Und die Promotionsstipendien werden auch nicht nur an hochbegabte Genies mit überdurchschnittlichem Abschluss vergeben. Denn außer einer guten Leistung können beispielsweise auch der Wohnort, das Studienfach oder ein Ehrenamt ausschlaggebend für den Erhalt eines Stipendiums sein. Zudem werden viele Fördertöpfe gar nicht ausgeschöpft – aus Bewerbermangel! Die Chancen ein Stipendium zu ergattern, stehen also gar nicht mal so schlecht.
Promotionsstipendium: Wo kann ich mich bewerben?
Die meisten Stipendiaten in Deutschland werden von einem der 13 Begabtenförderungswerke unterstützt. Die Höhe des Stipendiums für die Promotion ist bei ihnen einheitlich geregelt und orientiert sich an den BAföG-Sätzen. Unterschieden werden dabei zwischen folgenden :
- Die parteinahen Begabtenförderungswerke: Konrad-Adenauer-Stiftung (CDU), Hanns-Seidel-Stiftung (CSU), Friedrich-Ebert-Stiftung (SPD), Heinrich-Böll-Stiftung (Die Grünen), Rosa-Luxemburg-Stiftung (Die Linke) und Friedrich-Naumann-Stiftung (FDP)
- Die Begabtenförderungswerke mit konfessionellen Trägern: Cusanuswerk (Einrichtung der katholischen Kirche), Evangelisches Studienwerk Villigst (Einrichtung der evangelischen Kirche), Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk (Jüdischer Träger) und Avicenna Studienwerk (Muslimischer Träger)
- Die Stiftung des Deutschen Gewerkschaftsbundes: Hanns-Böckler-Stiftung
- Die Studienstiftung des deutschen Volkes
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