23.11.2020 ● Redaktion agrajo
So meisterst du dein Vorstellungsgespräch
Zu einem Vorstellungsgespräch schafft es nur ein Teil der Bewerber. Daher haben deine Bewerbungsunterlagen die Verantwortlichen so weit überzeugt, dass sie sich nun in einem Vorstellungsgespräch ein genaueres Bild von dir machen möchten. Stell dich auf Fragen im Vorstellungsgespräch ein, die sowohl deine fachlichen Kompetenzen als auch deine Soft Skills begründen sollen. agrajo erklärt dir, worauf es zusätzlich in deinem Vorstellungsgespräch ankommt.
Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch
Zur Stressvermeidung: Plane den Tag deines Vorstellungsgespräches im Voraus. Wie lange dauert die Anreise und wie kommst du zum Unternehmen? Denk daran, dass du mit dem Auto im Stau stehen könntest oder dass der Zug Verspätung haben kann. Von daher solltest du immer ein Zeitpolster einplanen. Verspätest du dich doch aus irgendeinem Grund, ruf möglichst noch vor dem vereinbarten Gesprächsbeginn im Unternehmen an und gib Bescheid.
Deine Kleidung solltest du auch passend für dein Gespräch auswählen. Etwas was zu dem jeweiligen Unternehmenstil passt, indem du dich aber auch 100% wohl fühlst.
Sobald du das Firmengelände betrittst, kann jeder Mensch der dir begegnet, ein zukünftiger Kollege oder Vorgesetzter sein. Sei deshalb stehts höflich und freundlich.
Auftreten im Gespräch
In einem Bewerbungsgespräch ob als Einzelveranstaltung oder als Teil eines Assessment Centers geht es um den Eindruck, den du vermittelst. Das beginnt mit der Begrüßung. Reich jedem Gesprächsteilnehmer die Hand. Ein fester Händedruck und ein freundliches Lächeln sind ein guter Start. Achte zudem auf angemessene Kleidung.
Primär solltest du dich in deiner Kleidung wohlfühlen. Grundsätzlich ist zu einem Vorstellungsgespräch branchengerechte Business-Kleidung zu tragen. Unseriöse Kleidung wie Sandalen, kurze Hosen, dreckige oder kaputte Kleidung sind hingegen ein Ausschlusskriterium. Zudem solltest du auf ein gepflegtes Äußeres achten. Gewaschene Haare und ein gepflegter Bart oder ein frisch rasiertes Gesicht machen einen guten Eindruck. Trage deine Haare so, dass sie nicht im Gesicht hängen. Zudem sollte auf dezentes Makeup geachtet werden.
Selbstbewusstes Auftreten
Grundsätzlich gilt, dass ein selbstbewusstes, aber nicht arrogantes Auftreten in einem Vorstellungsgespräch angemessen ist. Willst du eine Position mit Verantwortung übernehmen, darfst du nicht zu scheu oder ängstlich wirken, auch wenn eine gewisse Nervosität in einem Bewerbungsgespräch normal ist. Es wird heute vorausgesetzt, dass der Bewerber sich bereits über das Unternehmen informiert hat. Oft beginnt das Gespräch damit, dass du gefragt wirst, was du bereits über das Unternehmen weißt.
Die weitere Frage bezieht sich dann meist auf deinen bisherigen Werdegang. Stell dich daher darauf ein, dass du dich in wenigen Minuten selbst darstellen musst. Betone dabei die Stationen deiner Karriere, die mit der ausgeschriebenen Stelle in Verbindung steht. Du bewirbst dich auf eine Ingenieursstelle bei einem Maschinenbau- oder Landtechnikunternehmen wie Lemken oder John Deere? Dann kann beispielsweise wichtig sein, dass du bereits in der Schule Mathematik als Leistungskurs hattest und dich in deinem Studium mit Maschinen in der Landwirtschaft beschäftigt hast.
Coronakrise: Alternativen zum Vorstellungsgespräch
Was Du bei einem Videointerview beachten musst
Während des Vorstellungsgespräch:
Was wollen die Personaler von dir wissen
Wenn dem Arbeitgeber die Bewerbung mit Anschreiben, Lebenslauf und Bewerbungsfoto gefallen hat, lädt er dich zu einem Vorstellungsgespräch ein. Die Fragen in diesem Gespräch dienen dazu, deine fachlichen Fähigkeiten zu überprüfen und um festzustellen, ob du in das Unternehmen passen. In einem Vorstellungsgespräch kommen Fragen zum Lebenslauf und zum Bewerbungsschreiben. Bereite dich hierauf vor. Du solltest auf jeden Fall die Stellenausschreibung genau durchlesen, da im lauf des Gesprächs Fragen zu den Aufgaben kommen werden, die du erfüllen sollst. Hierbei geht es neben den fachlichen Qualifikationen aber auch um Soft Skills wie Zeitmanagement und Teamfähigkeit.
Übliche Fragen:
In einem Vorstellungsgespräch möchte der Interviewer eventuell herausfinden, wie du auf Stress reagierst. Zudem ist es üblich, dass du deine Stärken und Schwächen benennen sollst. Nimm dir dabei mehr Zeit für deine Stärken und überleg gut, von welchen Schwächen du im Vorstellungsgespräch berichtest. Schokolade als Schwäche anzugeben, ist dabei nicht sehr originell. Versuche dich so zu zeigen, dass du an deinen Schwächen arbeiten wirst. Dies könnte z. B. bei fachlichen Defiziten bedeuten, dass du diese durch Fachliteratur oder Schulungen ausgleichst.
Es geht nicht immer um die korrekte Antwort, sondern darum, wie du an solche Aufgaben herangehst
Es können auch Fragen gestellt werden, die zunächst keinen Sinn ergeben: Wie viele Smarties passen in einen Smart? oder Wie schwer ist Helgoland? sind sogenannte Brainteaser. Es geht nicht um die korrekte Antwort, sondern darum, wie du an solche Aufgaben herangehst. Von einem Ingenieur kann man erwarten, dass er grundsätzlich das Volumen in einem Kleinwagen ausrechnen kann. Und da er auch weiß, wie groß ein Smartie ist, kann er hochrechnen, wie viele Smarties in einen Smart passen. Eventuell wechselt ein Personaler in einem Gespräch auch die Sprache, um zu testen, ob du tatsächlich fließend englisch sprechen kannst.
Eine übliche Frage ist zudem, warum du die Stelle haben willst und warum du deiner Meinung nach geeignet bist.
Unerlaubte Fragen:
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verbietet dem Arbeitgeber bestimmte Fragen im Vorstellungsgespräch. Es dürfen dir also keine Fragen im Vorstellungsgespräch gestellt werden, die deine Intim– oder Privatsphäre verletzen. Wenn nicht ein konkreter Bezug zur Stelle besteht, darf der Arbeitgeber beispielsweise keine Fragen im Vorstellungsgespräch zu Religions– oder Parteizugehörigkeit stellen, außer du bewirbst dich auf eine Stelle bei einer Partei oder Kirche.
Genauso verboten sind Fragen zu einer geplanten Schwangerschaft oder Vorstrafen. Falls dir trotzdem diese Fragen gestellt werden, solltest du ruhig und gelassen bleiben und ausweichend antworten. Zu deinen Rechten und Pflichten gehört in Fällen verbotener Fragen im Vorstellungsgespräch auch, dass du die Unwahrheit sagen darfst. In dem Fall ist Lügen also erlaubt. Das ist im Nachhinein kein Kündigungsgrund.
Eigene Fragen stellen
Am Ende eines Vorstellungsgesprächs geben Gesprächspartner den Bewerbern die Chance, selbst Fragen zu stellen. Kompetente Fragen zeugen von deinem Interesse an der Stelle. Da du dich im Vorfeld schon über das Unternehmen und die Branche informiert hast, könntest du eventuell tiefer gehende Fragen stellen, beispielsweise zu Teamzusammensetzung, Weiterbildungsmöglichkeiten, internationalen Aspekten der künftigen Tätigkeit u.ä.
Frag im ersten Vorstellungsgespräch nicht nach Urlaub. Work-Life-Balance ist wichtig, aber es kann einen schlechten Eindruck hinterlassen, wenn du im Vorstellungsgespräch direkt mit diesem Thema anfangen, bevor du die Stelle bekommst. Wenn dein potentieller Chef mit dem Thema anfängt, kannst du natürlich nachfragen. Fragen zum ersten Arbeitstag oder wie ein Arbeitstag im Allgemeinen aussieht, können auch sinnvoll sein.
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