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interview Andreas Widhalmstock.adobe.com/gracethang

09.09.2020 Redaktion agrajo

Vom Bio-Honig und Alpaka-Yoga

Andreas Widhalm hat seinen Traum zur Wirklichkeit gemacht und mit seiner Familie eine Bio-Imkerei und Alpaka-Farm aufgebaut. Der gelernte Tierpfleger hat uns alles über seine kleine Farm im Interview erzählt.

Viele wünschen es sich, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen. Wir haben jemanden kennengelernt, der genau das geschafft hat. Wir freuen uns sehr, dass der gelernte Tierpfleger Andreas Widhalm uns etwas über seine Leidenschaft „Bienen und Alpakas“ erzählt hat

Andreas, stellen Sie sich und ihre „Farm“ gerne einmal kurz vor.

Ich wuchs in Wien auf und machte meine Berufslehre im Tiergarten Schönbrunn. Nach meinem Zivildienst und ein paar Jahren als Tierpfleger kündigte ich in Schönbrunn. Danach ging ich ein Jahr auf Reisen unter anderem war ich zum Beispiel drei Monate in Nepal. Danach arbeitete ich einige Zeit auf einem Segelschiff und danach lernte ich meine heutige Ehefrau kennen.

Wir haben uns vor 14 Jahren einen Mietbauernhof genommen und mit verschiedenen Jobs eine Bio-Imkerei aufgebaut. In dieser Zeit bekamen wir zwei Kinder, einen Jungen und 2 Jahre später ein Mädchen.

  • Himalaya mit Tibet-Fahnen im Sonnenaufgang
  • Antik beschrifteter Stein vor dem Himalaya-Massiv
  • Segelschiff auf dem Meer
Nach seiner Lehre zum Tierpfleger ging Andreas erstmal ein Jahr auf Reisen. Er verbrachte drei Monate in Nepal und arbeitete danach einige Zeit auf einem Segelschiff. ©glorioushimalaya, lanur, pixel2013/ pixabay.com

Da ich viel Zeit mit meinen tollen Kindern verbringen wollte, nahmen wir uns Alpakas und die Imkerei wuchs auch heran. Heute leben wir nicht mehr auf dem Bauernhof, wir zogen nach Riedenthal und haben nun mehr Lebensqualität.

Was macht Ihnen am meisten Freude an Ihrem Beruf?

Dass man sich die Arbeitszeit selber einteilen kann und somit weniger in Stresssituationen kommt. Da sind natürlich auch die tollen Erlebnisse mit den Tieren. Egal ob Biene oder Alpaka, beide bringen mich immer noch zum Staunen.

Wie kamen Sie zu den Bienen und den Alpakas?

Ich kam über einen Freund zum Imkern und er liebte die Bienen so sehr, dass er sich intensiv mit Ihnen auseinandersetzte. Durch seine Arbeit als Gärtner fand er leider keine Zeit mehr für die Betreuung seiner Bienenvölker. Er übergab mir nicht nur seine Bienen samt Beuten (Bienenhäuser), sondern auch viel Equipment und seine Erfahrungen.

Ich baute die Imkerei mehr und mehr aus. Da wir sehr viel Wert auf ökologische Lebensmittel legen, machte ich aus unserer Imkerei eine Bio-Imkerei.

Viel musste ich nicht ändern, da wir nur Holzbeuten und Edelstahl verwendeten. Gerade die Kleinigkeiten machen aber den feinen Unterschied. Ich arbeitete dann auch bei einem Berufs-Bioimker und lernte von diesem Imkermeister viel über die Kunst der Bienenzucht. Zu den Alpakas kam ich Jahre später und zwar war es Liebe auf den ersten Blick. Nun haben wir 8 Alpakas und arbeiten auf 10 Tiere hin.

Wodurch unterscheidet sich die Arbeit mit den Bienen und Alpakas am meisten (außer der Größe der Tiere)?

Am Vormittag widme ich mich den Bienen und am Nachmittag den Alpakas. Und in der Nacht schleudere ich den Honig. Die Arbeit lässt sich mit der Familienarbeit kombinieren. Unterschiede gibt es zwischen der Arbeit wenig, denn man muss bei beiden Tieren ruhig und sauber arbeiten und viel Zeit in den Umgang der Tiere investieren (so wie in einer Familie).

Bienenschwarm von Andreas Widhalm
Die Arbeit mit den Bienen wie mit den Alpakas erfordert ruhiges und sauberes Arbeiten und viel Zeit. ©Andreas Widhalm

Wenn sich das Tier sicher und gut umsorgt fühlt lässt es auch vieles durchgehen, wie den Honigtausch mit Biozucker oder das Wandern mit den Alpakas und der Entnahme der besonderen Wolle.

Sie sind gelernter Tierpfleger, welche Eigenschaften schätzen Sie so an den Alpakas und Bienen?

Beide Tiere sind für uns Menschen sehr nützlich und eine Symbiose ist nicht nur gesund sondern kann auch ein Einkommen sichern.

Welche Produkte der Bienen und Alpakas bieten Sie alles in Ihrem Shop an?

Verschiedene Bio-Honige, Bio-Propolistropfen, Met (Honigwein), Kerzen und von den Alpakas: Steppdecken und Polster, Schlafsäcke und Schuheinlagen sowie Alpakagold (Dünger).

Auf Ihrer Homepage heißt es, Sie bieten auch Alpaka-Wanderungen an. Wie genau läuft so eine Wanderung ab?

Unsere Alpaka-Wanderungen sind sehr beliebt, da die Touren für Jung und Alt ein schönes Erlebnis mit Tieren in der Natur sind.

Wir haben zwei unterschiedliche Wanderungen, bei der einen gehen wir zu einer schönen Aussichtsplattform in einem Naturschutzgebiet mit einer herrlichen Aussicht ins Kreuttal im Weinviertel. Und den Namen „Wiener-Panorama-Runde“ hat diese Tour natürlich, weil man auf der ganzen Wanderung nach Wien schauen kann. Sie dauert circa eine Stunde.

  • Andreas Widhalm's Alpakas Im sonnenuntergang auf der Weide
     
  • Logo von Andreas Widhalm's Alpaka-Bienenfarm
Alpakas haben eine ansteckende Gemütlichkeit und ein liebes Wesen. Das steckt an!
©Andreas Widhalm

Die zweite Tour geht in den Wald zu Sandhöhlen und heißt Alpaka-Abenteuerrunde und dauert circa zwei Stunden. Bei beiden Wanderungen machen wir ein Fotoshooting.

Was genau ist Alpaka-Yoga?

Alpaka-Yoga ist nichts anderes als Yoga unter freiem Himmel mit Alpakas. Wir laden eine professionelle Yogalehrerin ein und breiten die Yogamatten im Dreieck aus. An der Spitze ist die Lehrerin und hinter ihr verteile ich Heu und Pellets.

Bei den Übungen fressen die Alpakas neben den Leuten und nach einer Entspannungspause erzähle ich über die Tiere und man kann Sie streicheln und kennen lernen.

Wie reagieren denn die „Kunden“ auf die Tiere?

Auf die Bienen eher mit gemischten Gefühlen und auf die Alpakas mit Freude und Neugier. Die Alpakas haben eine ansteckende Gemütlichkeit und ein liebes Wesen.

Alles rund um Andreas‘ Widhalms Hof und die Produkte, die er verkauft, könnt ihr auf seiner Homepage Ihr-Imker.at nachlesen.

Du suchst deinen Traumjob in der Grünen Branche? Dann bewirb dich jetzt auf: www.agrajo.stellenmarkt.com.

Interview: Maya Rychlik

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