10.07.2023 ● Amelie Keller
Studium Nachhaltige Entwicklung im Spotlight: agrajo fragt nach
Der globale Klimawandel, Wasserknappheit, Verlust der Artenvielfalt, soziale Ungleichheit und volkswirtschaftliche Instabilität sind nur einige der Herausforderungen, vor denen wir aktuell stehen. Im Studiengang Nachhaltige Entwicklung an der Hochschule Bochum stellt man sich diesen komplexen Herausforderungen, hinterfragt bestehende Strukturen und sucht innovative Lösungsansätze. Wir durften mit Studiengangskoordinatorin Lisa Kränke sprechen und haben einige spannende Insights erfahren.
Die wichtigsten Fakten zum Studiengang
- Studiengang: Nachhaltige Entwicklung
- Studiendauer: 7 Semester
- Abschluss: Bachelor of Science
- Weiterbildungsmöglichkeiten: Konsekutiver Masterstudiengang Nachhaltige Entwicklung oder – je nach gewähltem Schwerpunkt – weitere Masterstudiengänge an Universitäten oder an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften
- Berufsfelder: Nachhaltigkeit in ihrer ganzen Breite und Vielfalt – in Unternehmen, Behörden, Forschungseinrichtungen und Non-Profit-Organisationen
Beschreiben Sie bitte den Studiengang in 3 Sätzen
Lisa Kränke: Unser Bachelorstudiengang Nachhaltige Entwicklung befähigt Studierende, die vielschichtigen Problemlagen unserer Zeit zu verstehen und Strategien zu deren Bewältigung zu erarbeiten. Dazu zählt der Klimawandel, aber auch die nachhaltige Entwicklung von Städten und Regionen, der technologische Fortschritt sowie die Produktion und der Konsum von Gütern. Nachhaltigkeit wird dabei ganzheitlich betrachtet – aus natur-, wirtschafts-, ingenieur- und sozialwissenschaftlicher Perspektive.
Was macht den Studiengang an Ihrer Universität/Hochschule so besonders?
Lisa Kränke: Die Hochschule Bochum hat sich schon sehr früh auf den Weg gemacht, Nachhaltigkeit in der Lehre zu verankern. Mit der Einrichtung unseres interdisziplinären Bachelorstudiengangs Nachhaltige Entwicklung vor zehn Jahren haben wir ein Studienangebot geschaffen, das auf eine zukunftsfähige Gesellschaftsgestaltung ausgerichtet ist und dabei mit fünf beteiligten Fachbereichen Disziplingrenzen überwindet. Neben der Vielfalt der gelehrten Ansätze und Methoden zeichnet sich unser Studiengang aber auch durch eine besondere Praxisorientierung aus. Unsere Studierenden können in laufenden nachhaltigkeitsbezogenen Forschungs- und Transferprojekten mitarbeiten und das Erlernte in der Praxis anwenden. Darüber hinaus haben sie im Verlauf ihres Studiums die Möglichkeit der Spezialisierung in einer von drei Vertiefungsrichtungen:
- einer wirtschaftswissenschaftlichen Vertiefung, die den Fokus auf nachhaltiges Management und nachhaltige Ökonomie legt,
- einer ingenieurwissenschaftlichen Vertiefung, die sich mit den Handlungsfeldern Produktion, Energie und Digitalisierung auseinandersetzt
- und der Vertiefung „Bau – Raum – Umwelt“, die schwerpunktmäßig die Themen nachhaltige Infrastrukturplanung und Flächenmanagement behandelt.
Wie passen Sie Ihren Studiengang an den steten Wandel der Branche/Zeit an?
Lisa Kränke: Wir entwickeln uns kontinuierlich weiter. Unsere Lehrenden integrieren neue Erkenntnisse aus der Wissenschaft in ihre Lehrveranstaltungen und passen ihre Lehrinhalte an aktuelle Entwicklungen in der Praxis an. Dies zeigt sich besonders in den zahlreichen nachhaltigkeitsbezogenen Forschungs- und Transferprojekten, die in die Lehre eingebettet sind.
Bei der Optimierung des Studienangebots achten wir nicht nur auf die Aktualität der Studieninhalte, sondern auch auf Neuerungen in den Lehr- und Lernmethoden.
Die Beteiligung der Studierenden an der Weiterentwicklung unseres Studienangebots ist uns wichtig. Wir führen Studierendenbefragungen durch und integrieren das studentische Feedback in die Anpassung unseres Studienangebots.
Wie geht es für die meisten Studierenden nach dem erfolgreichen Abschluss weiter?
Lisa Kränke: Nach dem erfolgreichen Bachelorabschluss steigen viele unserer Studierenden direkt ins Berufsleben ein. Einige nutzen hingegen die Gelegenheit, sich noch weiter zu qualifizieren und studieren entweder unseren konsekutiven Masterstudiengang „Nachhaltige Entwicklung“ oder einen Studiengang, der ihnen durch die Wahl ihrer Vertiefung offensteht. Dazu gehören etwa die Masterstudiengänge Umweltingenieurwesen, International Management oder Mechatronik.
Nachhaltiges Arbeiten: Wie können Unternehmen Verantwortung übernehmen?
Was wird unter Nachhaltigkeit im Allgemeinen verstanden und wie lässt sich nachhaltiges Arbeiten im Unternehmen einordnen?
Welche Berufsmöglichkeiten eröffnen sich für Absolventen des Studiengangs Nachhaltige Entwicklung?
Lisa Kränke: Die beruflichen Möglichkeiten für unsere Absolvierenden sind vielfältig. Eine große Zahl von Absolvierenden arbeitet in der Wirtschaft – vom Start-Up über den Mittelstand bis hin zu großen Konzernen. Die Branchen sind sehr unterschiedlich: Produzierendes Gewerbe, Handel und Logistik, Consulting, Finanzwirtschaft, Technologie- und Infrastrukturdienstleistungen, Bildungs- und Gesundheitswesen etc.
Viele ehemalige Studierenden sind aber auch als Klimaschutzmanager*innen in Kommunen oder als Referent*innen in Landes- und Bundesbehörden beschäftigt. Einige Absolvierende arbeiten in der Nachhaltigkeitsforschung oder sind für Non-Profit-Organisationen tätig.
Insgesamt haben unsere Studierenden zahlreiche Wahlmöglichkeiten im Studium. Dadurch haben sie die Chance, ein individuelles Profil zu entwickeln, das ihren Neigungen entspricht. Dies führt zu sehr unterschiedlichen Berufswegen.
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