30.05.2018 ● Redaktion agrajo
Technische Universität Graz und Universität Graz
Die Anfänge der TU Graz reichen bis 1811 zurück, als am damaligen Joanneum die grundlegenden Naturwissenschaften Physik, Chemie, Botanik und Technologie gelehrt wurden.
Heute studieren über 15.000 Menschen an der Universität. Es werden 18 Bachelor- und 33 Masterstudiengänge (teilweise englischsprachig) quer durch alle technisch-naturwissenschaftlichen Disziplinen angeboten. Programme wie zum Beispiel Erasmus+ und OverSEAs bewirken einen regen internationalen Austausch, was das Klima der Universität prägt. Der Master Pflanzenwissenschaften wird im Verbund mit der Karl-Franzens-Universität Graz angeboten.
Prof. Dr. Peter Macheroux ist Studiendekan für molekulare und technische Biowissenschaften sowie für Pflanzenwissenschaften an der TU Graz. Im Interview erläutert er die Besonderheiten des Studienganges Pflanzenwissenschaften.
Herr Prof. Macheroux, was ist das Besondere am Master Pflanzenwissenschaften?
Das Besondere am Master Pflanzenwissenschaften ist, dass dieses Masterprogramm gemeinsam von der Universität Graz und der Technischen Universität Graz als überuniversitäres Naturwissenschaften Masterstudium Graz erfolgreich durchgeführt wird. Dadurch ist es auch möglich, einen breiteren Bereich abzudecken, von der angewandten/ biotechnologischen Forschung, der Evolutionsforschung und Systematik bis hin zur molekularen Pflanzenphysiologie.
Wie viele Studenten sind derzeit in dem Master eingeschrieben? Haben Sie viele Studenten mit landwirtschaftlichem Hintergrund?
Derzeit sind insgesamt 60 Studierende eingeschrieben. Die meisten unserer Studierenden haben keinen landwirtschaftlichen Hintergrund. Dies hat vor allem damit zu tun, dass die Aufnahme zu diesem Studium über den Bachelor Biologie und Molekularbiologie erfolgt und viele Studierende damit mit einem Grundlagen-orientierten Studium den Master Pflanzenwissenschaften studieren. Wir nehmen allerdings auch „externe“ Studenten in den Master auf, die sehr wohl über einen stärker anwendungsorientierten Hintergrund verfügen.
Wie viel Wert wird auf Praxiserfahrung gelegt?
Es wird kein zu großer Wert auf Praxiserfahrung gelegt, jedenfalls nicht im Sinne von Industrie oder Landwirtschaft. Sehr wohl aber im Sinne von Laborpraxis.
In welchen Bereichen arbeiten die AbsolventInnen später?
Die AbsolventInnen arbeiten in Pharmafirmen, angewandten Versuchsanstalten, in der Saatzucht und in näheren Umgebung in landwirtschaftlichen Betrieben, insbesondere in den Betriebsausrichtungen Kürbiskernöl, Wein und Obst. Darüber hinaus setzen auch viele ihre akademische Ausbildung als Doktorierende in in- und ausländischen Universitäten fort.
Wie wohl fühlen sich die Studierenden in Graz?
In Graz kommen 50.000 Studenten auf 280.000 Gesamteinwohner. Unsere Studierenden genießen Graz als Universitätsstadt sehr. Wir bekommen sehr viele positive Rückmeldungen und beobachten auch, dass die Studierenden nach Beendigung ihrer Studien in Graz bleiben und dies auch wollen, da Graz eine gute Größe hat und einen hohen Freizeitwert bietet: das Verhältnis zwischen sportlichen, kulturellen und auch kulinarischen Erlebnissen stimmt genau! Insbesondere die Studierenden der Pflanzenwissenschaften haben ein sehr schönes Umfeld, zum Beispiel ist das Institut für Botanik und Pflanzenwissenschaften eingebettet in den Botanischen Garten. Zusätzlich gibt es im Umland eine vielseitige Landwirtschaft von Wein- und Obstbau bis hin zur Produktion von Kürbiskernöl, dem grünen Gold der Steiermark.
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Masterstudiengang Pflanzenwissenschaften und Berufsperspektiven
Der interdisziplinäre Master of Science Pflanzenwissenschaften bietet einen Einblick in das Thema Pflanzen und lehrt den verantwortungsvollen Umgang mit dieser Ressource. Im Lehrplan des viersemestrigen Masters werden drei Vertiefungsschwerpunkte angeboten: Biodiversität und Lebensraum, Physiologie und Zellbiologie und biotische Interaktion. Die erworbenen theoretischen Kenntnisse werden durch praktische Methoden wie beispielsweise Feldforschung, Elektronenmikroskopie und das Nutzen geographischer Informationssysteme vertieft.
Der Botanische Garten Graz stellt Versuchsgewächshäuser sowie umfassende Pflanzensammlungen für die Praxis der Studenten zur Verfügung.
arbeiten oft in Forschung und Lehre, Ebenfalls bieten die Berufsfelder Biomedizin, die Agrarbranche und der Wissenschaftsjournalismus Tätigkeiten für die graduierten StudentInnen an.
Leben und Wohnen in Graz
Graz ist die Hauptstadt des Bundeslandes Steiermark und nach Wien und Linz die größte Metropolregion und der am stärksten wachsende Ballungsraum Österreichs. Seit jeher locken Sehenswürdigkeiten wie der Grazer Uhrturm, der Dom und das Mausoleum zahlreiche Touristen und Besucher in die Metropole. Überdies hinaus zählt die gesamte Altstadt zum UNESCO Weltkulturerbe und war im Jahr 2003 Weltkulturhauptstadt.
Neben dem großzügigem Freizeitangebot der Stadt bietet die TU Graz einen Kulturpass, Universitätssport, Mitwirkung im Orchester und viele weitere Möglichkeiten an, um die Zeit abseits des Lernens zu nutzen.
Für Wohnungssuchende bieten die Grazer Universitäten eine eigene Online-Plattform. Egal ob WG-Zimmer oder Appartement, hier wird man fündig.
Mehr Informationen zum Studentenleben in Graz hier.
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Kontakt
Studiendekan Univ.-Prof. Dr. Peter Macheroux
Tel.: +43 316 872-6450
Email: peter.macheroux@tugraz.at
Oder an der Universität Graz:
Studiendekanin Prof. Dr. Maria Müller
Tel: +43 316 380-5641
Email: maria.mueller@uni-graz.at
Autor: Maya Rychlik
Bildquelle: TU Graz, pixabay