03.10.2023 ● Amelie Keller
Kündigung: So kündigst du richtig
Du bist unglücklich in deinem Job oder hast vielleicht eine andere Stelle gefunden, die besser zu dir passt? Dann solltest du über eine Kündigung nachdenken. Hierbei gilt es sowohl vor der Kündigung als auch während des Kündigungsprozesses ein paar wichtige Details zu beachten,
Wir haben dir die wichtigsten Schritte und Tipps zur Kündigung zusammengefasst.
Timing: Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Kündigung?
Das Timing einer Kündigung ist mit das Wichtigste, um den Prozess so stressfrei wie möglich zu gestalten. Das Ziel sollte ein reibungsloser und unkomplizierter Vorgang sein, um das Arbeitsverhältnis vorbereitet und gewissenhaft zu beenden. Steckst du beispielsweise mitten in einem wichtigen Projekt, in dem du viel Verantwortung trägst, ist der Zeitpunkt für eine Kündigung eher ungünstig. Hast du zu dieser Zeit bereits ein neues Jobangebot vorliegen, ist die Kündigung unvermeidbar.
Wichtig: Du sollst nicht monatelang in einem Job ausharren. Es ist lediglich wichtig, dass du für dich einen geeigneten Absprung findest.
Kündigungsfristen: Bis wann muss ich kündigen?
Normalerweise wird in deinem Arbeitsvertrag festgelegt, welche Kündigungsfrist gilt. Wird auf die gesetzliche Kündigungsfrist Bezug genommen, findet § 622 BGB Anwendung: Hier beträgt die einheitliche gesetzliche Mindestkündigungsfrist vier Wochen zum 15. oder zum Ende eines Kalendermonats.
Ausnahme: Kündigung in der Probezeit
Möchtest du während deiner Probezeit kündigen, beträgt die Kündigungsfrist zwei Wochen. Es sei denn, es wurde eine längere Kündigungsfrist mit dir vereinbart.
TVöD: Kündigungsfristen für den öffentlichen Dienst
Die Kündigungsfrist im TVöD richtet sich nach der Beschäftigungszeit, die du im Dienst verbracht haben.
Beschäftigungszeit | Kündigungsfrist |
---|---|
weniger als 6 Monate | 2 Wochen zum Monatsende |
bis zu 1 Jahr | 1 Monat zum Monatsende |
mehr als 1 Jahr | 6 Wochen zum Quartalsende |
mindestens 5 Jahre | 3 Monate zum Quartalsende |
mindestens 8 Jahre | 4 Monate zum Quartalsende |
mindestens 10 Jahre | 5 Monate zum Quartalsende |
mindestens 12 Jahre | 6 Monate zum Quartalsende |
Probezeit in der Ausbildung: Dauer, Kündigung und Fristen
Du bist in der Ausbildung und willst kündigen? Darauf musst du achten.
Vorbereitung: Darauf solltest du vor deiner Kündigung achten
Eine Kündigung sollte nie spontan, überstürzt oder unüberlegt geschehen. Es lässt sich nicht voraussehen, was die Umstände deiner Kündigung sind und manchmal lassen sich ein abruptes Ende im Job nicht vermeiden.
Eine gute Vorbereitung der Kündigung kann dich vor schlaflosen Nächten bewahren. Zunächst ist eine offene und ehrliche Kommunikation mit deinem Arbeitgeber wichtig. Diese Fragen solltest du am besten mit Einreichung deiner Kündigung abklären: Wann ist dein letzter Arbeitstag? Wie sieht es mit noch offenen Urlaubstagen aus? Und wer kümmert sich um dein Arbeitszeugnis?
Kündigst du einen Werkstudentenjob und fängst eine normale Vollzeitstelle an, ist es außerdem wichtig die Krankenkasse möglichst früh zu informieren, da sich dein Versichertenstatus ändert.
Das Kündigungsschreiben: mehrfach prüfen
Für dein Kündigungsschreiben solltest du dir genügend Zeit nehmen und eine außenstehende Person darüber schauen lassen. Tipp- und Rechtschreibfehler in der Kündigung können unangenehm sein.
Nachbereitung: Darauf solltest du nach deiner Kündigung achten
Dein Kündigungsschreiben oder deine Kündigungsemail ist eingereicht beziehungsweise abgeschickt. Was nun? Informiere nach deiner Kündigung Teammitglieder und Arbeitskolleginnen und Kollegen. Im besten Falle gibst du bereits das Datum von deinem letzten Arbeitstag bekannt. In der Übergangszeit solltest du deine Arbeitsaufgaben protokollieren und in Absprache Dokumentationen aktualisieren. So hat es deine Nachfolge leichter, sich in deinen Arbeitsbereich einzuarbeiten.
An deinem letzten Arbeitstag solltest du dich in einer kurzen Rundmail von deinen Kolleginnen und Kollegen verabschieden und ihnen für die Zusammenarbeit danken. Hinterlasse außerdem deinen Arbeitsplatz sauber und vergiss nicht deine persönlichen Gegenstände.
Das Arbeitszeugnis sollte spätestens an deinem letzten Arbeitstag vorliegen. Prüfe hier beispielsweise umgehend: Sind die Angaben richtig? Ist das Arbeitszeugnis vollständig und formgerecht? Sollte es Unstimmigkeiten oder Fehler geben, solltest du es sofort überarbeiten lassen.
Das Arbeitszeugnis: Was bedeuten die Formulierungen?
Nach deiner Kündigung erhältst du ein Arbeitszeugnis. Wir erklären dir, was die Formulierungen bedeuten.
5 Dinge, auf die du bei deiner Kündigung achten solltest
Damit deine Kündigung reibungslos und unkompliziert vonstattengeht, haben wir hier 5 Tipps für dich zusammengestellt.
1. Kündige schriftlich und mündlich
Ein persönliches Gespräch mit deinen Vorgesetzten ist ein Muss, wenn es zu deiner Kündigung kommt. Ein gut vorbereitetes Gespräch vermittelt einen professionellen Eindruck, ist aber noch nicht rechtskräftig. Das Gesetz verlangt eine schriftliche Kündigung. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, versende das Dokument mit Rückschein oder gib es persönlich ab und lasse dir den Empfang quittieren.
2. Bleibe immer höflich und freundlich
Egal unter welchen Umständen du kündigst, solltest du im Gespräch und Umgang mit deinen Kolleginnen und Kollegen höflich und sachlich bleiben.
3. Sei gewissenhaft bei der Übergabe
Nimm dir genügend Zeit für deine Übergabe und versuche sie möglichst verständlich zu gestalten, damit sich deine Nachfolge in deinen Arbeitsbereich einarbeiten kann.
4. Verabschiede dich und hinterlasse ein gutes Netzwerk
Eine herzliche und persönliche Verabschiedung ist gerne gesehen und hinterlässt einen guten Eindruck. Bleibe in Kontakt mit deinen Kollegen, entweder persönlich oder über berufliche Netzwerke wie LinkedIn. Ein gutes Netzwerk ist für deine berufliche Zukunft hilfreich und wertvoll und kann dir zu einem späteren Zeitpunkt gute Verbindungen in der Branche oder weitere Jobs einbringen.
5. Bleibe motiviert und pflichtbewusst
Auch nach deiner offiziellen Kündigung ist es wichtig, ordentlich und sorgsam die restlichen Arbeitstage in deinem Unternehmen zu erledigen. Deine Tätigkeit endet nicht mit deiner Kündigung, sondern erst an deinem letzten Arbeitstag. Auch hier zählt wieder der Eindruck, den du vermittelst.
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