10.10.2024 ● Judith Köhler
Temperatur am Arbeitsplatz: Wie warm muss es im Homeoffice sein?
Welche Temperaturen sind in den kalten Wintermonaten an deinem Homeoffice-Arbeitsplatz angemessen?
In den kommenden kalten Wintermonaten liegt eine angenehme Temperatur für das Homeoffice typischerweise zwischen 20 °C und 22 °C. Dies wird von Arbeitnehmern als komfortabel empfunden, um produktiv zu arbeiten, ohne dass es zu warm oder zu kalt ist.
Hier sind einige Empfehlungen für dich:
Bei 20 °C bis 22 °C: Ideal für Schreibtischarbeit, um konzentriert und komfortabel zu bleiben.
Zusätzliche Schichten: Wenn du eher empfindlich auf Kälte reagierst, kannst du warme Kleidung tragen oder eine Decke nutzen, statt die Heizung stark zu erhöhen.
Die Lüftung: Regelmäßiges Lüften ist wichtig, um die Luftqualität zu erhalten und Stauwärme zu vermeiden, auch im Winter.
Deine Füße warm halten: Wenn die Füße kalt sind, fühlt sich der gesamte Körper oft kälter an. Ein Teppich oder Hausschuhe können helfen.
Du kannst die Temperatur nach deinen persönlichen Vorlieben leicht anpassen, aber zu hohe Temperaturen über 22 °C könnten träge machen.
Welche Temperaturen sind laut Gesetz im Homeoffice erlaubt?
In Deutschland gibt es keine spezifischen gesetzlichen Vorschriften, die Mindest- oder Höchsttemperaturen im Homeoffice regeln. Anders als im Büro, wo das Arbeitsschutzgesetz und die Arbeitsstättenverordnung greifen, ist das Homeoffice in erster Linie der privaten Wohnbereich. Damit gelten dort keine speziellen gesetzlichen Vorgaben zur Raumtemperatur, wie sie für normale Arbeitsplätze vorgeschrieben sind.
Für den Büroarbeitsplatz gibt es jedoch Empfehlungen, die dir als Orientierung dienen können:
Die sogenannte Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) empfiehlt für Büroräume eine Temperatur von mindestens 20 °C, um ein gesundes und produktives Arbeiten zu gewährleisten.
Die Technische Regel für Arbeitsstätten (ASR A3.5) nennt ebenfalls Richtwerte: Bei leichter sitzender Tätigkeit (z. B. Büroarbeit) sollten es 19 °C bis 22 °C sein.
Im Homeoffice ist der Arbeitgeber zwar nach dem Arbeitsschutzgesetz dafür verantwortlich, dass die Arbeitsbedingungen sicher und gesund sind, doch Temperaturregelungen fallen in den Verantwortungsbereich des Arbeitnehmers, da dieser sein häusliches Umfeld selbst gestalten kann.
Dennoch: Wenn das Homeoffice vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt wird, könnten individuelle Vereinbarungen getroffen werden.
Wer ist verantwortlich für angemessene Temperaturen im Homeoffice?
Im Homeoffice ist in der Regel der Arbeitnehmer selbst für die Sicherstellung einer angemessenen Raumtemperatur verantwortlich. Da das Homeoffice als Teil des privaten Wohnbereichs gilt, liegt es in der Eigenverantwortung des Mitarbeiters, die Bedingungen so zu gestalten, dass sie für ihn komfortabel und gesund sind. Hier sind die wesentlichen Punkte für dich:
Deine Verantwortung als Arbeitnehmer:
- Da der Arbeitnehmer in seinem eigenen Wohnraum arbeitet, hat er die Kontrolle über die Heizung, Lüftung und Raumgestaltung.
- Es liegt also in seiner Hand, die Temperatur im Homeoffice anzupassen und zu regulieren.
Die Verantwortung des Arbeitgebers:
- Indirekt trägt der Arbeitgeber die Verantwortung, dass die Arbeitsbedingungen insgesamt sicher und gesund sind, auch im Homeoffice. Dies betrifft in erster Linie ergonomische und technische Aspekte.
- Laut Arbeitsschutzgesetz bleibt der Arbeitgeber verpflichtet, dafür zu sorgen, dass keine Gefährdungen durch die Arbeitsumgebung entstehen, aber er hat in der Praxis wenig Einfluss auf private Wohnverhältnisse.
- Wenn der Arbeitgeber das Homeoffice z. B. durch spezielle Möbel oder technische Ausstattung unterstützt, kann dies auch zur Schaffung eines komfortablen Arbeitsumfeldes beitragen, aber nicht zur direkten Temperaturregelung.
In der Praxis gilt also für dich: Die Verantwortung für die Temperaturregelung im Homeoffice liegt hauptsächlich beim Arbeitnehmer.
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Wann ist es zu kalt im Homeoffice?
Eine Temperatur gilt als zu kalt für das Homeoffice, wenn sie unter 18 °C sinkt, da dies nicht mehr als angenehm oder produktivitätsfördernd empfunden wird. Die allgemeine Empfehlung für Bürotätigkeiten liegt bei 20 °C bis 22 °C, da diese Temperaturen den Körper bei sitzender, leichter Tätigkeit ausreichend warm halten, ohne ihn zu überhitzen.
Zu kalte Temperaturen können zu folgenden Problemen deinerseits führen:
Unbehagen und Ablenkung: Wenn der Körper versucht, die Kälte auszugleichen, sinkt die Konzentrationsfähigkeit.
Erhöhtes Erkältungsrisiko: Anhaltende Kälte kann das Immunsystem schwächen und das Risiko von Erkältungen und anderen Gesundheitsproblemen erhöhen.
Ergonomische Einschränkungen: Kalte Hände und steife Gelenke können das Tippen oder die Handhabung von Arbeitsgeräten erschweren.
Falls die Raumtemperatur dauerhaft unter 18 °C fällt, sollte die Heizung aufgedreht oder mit zusätzlicher Kleidung, wie z. B. Pullover, Decken oder Heizkissen, entgegengewirkt werden, um ein angenehmes Arbeitsumfeld zu schaffen.
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