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Die Aufgaben eines Tierwirt: Erfahre mehr über den Arbeitsalltags eines Tierwirts auf agrajo.com©stock.adobe.com/littlewolf1989

04.03.2022 Theresa Paape

Was macht ein Tierwirt?

Die meisten von uns verzehren täglich unterschiedliche tierische Produkte. Zum Frühstück gibt es einen Kaffee mit Mich, dazu noch ein Brötchen mit Salami, Wurst oder Käse und eines mit Honig sowie ein Frühstücksei. Und schon haben wir allein beim Frühstück Produkte vom Rind, vom Schwein, von der Kuh, vom Huhn und auch von Bienen konsumiert.

Da diese tierischen Lebensmittel für die Mehrheit ein großer Bestandteil unserer Nahrung sind, ist es besonders wichtig, dass diese eine gute Qualität haben. Das macht den Beruf des Tierwirts zu einem systemrelevanten Beruf mit spannenden Aufgaben! Erfahre in unserem Beitrag daher mehr über die Ausbildung, möglichen Fachrichtungen sowie Weiterbildungsmöglichkeiten.

Die Ausbildung zum Tierwirt: So fängt alles an

Die Ausbildung zum Tierwirt verläuft im klassischen dualen System. Das bedeutet, dass du sowohl in einem landwirtschaftlichen Betrieb tätig bist als auch regelmäßig in der Berufsschule musst. In der Regel dauert die Ausbildung zum Tierwirt drei Jahre. Mit Abitur und besonders guten Leistungen hast du die Möglichkeit, die Ausbildung auf 2,5 Jahre zu verkürzen.

Voraussetzungen für die Ausbildung zum Tierwirt

Für den Ausbildungsberuf in der Tierwirtschaft ist ein Realschulabschluss oder ein Hauptschulabschluss mit guten Noten notwendig. Zudem solltest du gerne mit Tieren arbeiten und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein mitbringen. Dazu können gute Noten in Mathe und Biologie, sowie handwerkliches Geschick nicht schaden. Je nach Fachrichtung musst du richtig mit anpacken können. Gerade im Umgang mit Kühen, Schweinen und Schafen solltest du körperlich fit sein.

In diesem Beruf ist zudem ein Führerschein der Klasse T nützlich. Sprich mit deinem Ausbildungsbetrieb über einen Kostenzuschuss oder eine mögliche Kostenübernahme.

Steckbrief: Ausbildung zum Tierwirt

Berufstyp: anerkannter Ausbildungsberuf
Ausbildungsart: duale Ausbildung
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Ausbildungsort: Landwirtschaftlicher Betrieb und Berufsschule
Vergütung: während der Ausbildung: 672 bis 784 € brutto/monatlich
Einstiegsgehalt: circa 1.771 € brutto/monatlich

Die Aufgaben eines Tierwirts: Was macht ein Tierwirt?

Als Tierwirt gehört das Füttern, Ställe ausmisten und die Pflege der Tiere zu deinen täglichen Aufgaben. Aber auch die Tierzucht ist ein großer Bestandteil deiner Ausbildung. Deine Aufgaben als Tierwirt sind also sehr vielfältig. Du wirst kaum einen Betrieb in der Landwirtschaft finden, der alle Nutztiere auf seinem Hof hält.

Da es kaum einen landwirtschaftlichen Betrieb gibt, der alle Nutztiere auf seinem Hof hält, musst du dich am Anfang der Ausbildung auf eine Fachrichtung spezialisieren. In der Regel weißt du schon vor der Ausbildung, welche du wählst. Denn hiernach musst du dir deinen passenden Ausbildungsbetrieb aussuchen. Je nach Fachrichtung kommen noch individuelle Aufgaben dazu. Du kannst in der Tierwirtschaft zwischen fünf Fachrichtungen wählen.

Die Aufgaben eines Tierwirt: Ein Tierwirt in der Milchkuh- und Rinderhaltung
Die Aufgaben eines Tierwirt: Ein Tierwirt in der Geflügelhaltung
Auf welche Tierhaltung möchtest du dich als Tierwirt spezialisieren? ( ©stock.adobe.com/eric, stock.adobe.com/lightpoet)

Die 5 Fachrichtungen eines Tierwirts

Geflügelhaltung: Spezialisierung auf das Federvieh

In der Fachrichtung Geflügelhaltung bist du als Tierwirt für die Versorgung und Vermarktung von Geflügel in Agrarbetrieben verantwortlich. Hier gibt es noch die Unterscheidung zwischen Legehennen- oder Mastbetrieben. In diesen kümmerst du dich um die Zucht der Küken, um das Füttern und schließlich auch um die gelegten Eier.

Hinzu kommt das regelmäßige Reinigen und Desinfizieren der Käfige und Ställe. Die Tierhygiene zu beachten ist für dich das A und O dabei. Dafür gibt es bestimmte Tier-, Hygiene-, und Verbraucherschutzvorschriften. Mit denen setzt du dich aber ganz ausführlich in der Berufsschule auseinander.

Milchkuh- und Rinderhaltung: Kälbchen füttern, melken und misten

Wie der Name schon sagt, bist du in der Fachrichtung Rinderhaltung für Rinder zuständig. Auch hier gibt es nochmal die Unterscheidungen zwischen Zucht-, Milch-, oder Schlachtrindern. In allen Betrieben kümmerst du dich jedoch um die Versorgung durch beispielsweise automatische Fütterungssysteme und um die Reinigung der Ställe. In Krankheitsfällen liegt es an dir, diese zu erkennen und die nötige ärztliche Versorgung sicherzustellen.

Um den Fortbestand der Herden zu sichern, wählst du als Tierwirt Tiere zur Zucht aus und kümmerst dich anschließend um die Kälber. In den Milchviehbetrieben gehört das Melken und der richtige Umgang mit Melkmaschinen auch zu deinen Aufgaben. Dazu behandelst du in der Berufsschule Themen wie Futtergewinnung und Weidewirtschaft.

Schweinhaltung: Alles rund ums Schwein

Auch in der Fachrichtung Schweinehaltung ist deine wichtigste Aufgabe die Versorgung der Tiere und das Reinigen der Ställe. In der Schweinehaltung gibt es Zucht- und Mastbetriebe, obwohl dies nicht zwanghaft voneinander zu trennen ist. Eine weitere Aufgabe des Tierwirts ist die Überwachung und Kontrolle der Ferkelgeburten.

Weitere Beruf ein der Tierwirtschaft, Tierzucht und Tierernährung

Die landwirtschaftliche Nutztierhaltung dient in erster Linie der Erzeugung von Nahrungsmitteln sowie Gewinnung von Tierprodukten. Diese Berufsmöglichkeiten hast du.

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Schäferei: Auch der Umgang mit Hunden wird erlernt

Auch für den Berufs des Schäfers musst du zuerst die Grundlagen aus der Ausbildung zum Tierwirt durchlaufen. Dazu gehören die Versorgung und Pflege der Tiere. In der Fachrichtung Schäferei gibt es jedoch eine spannende Besonderheit: Du erlernst neben dem Umgang mit Schafen auch den Umgang mit Hunden, denn zu jedem Schäfer gehört ein Hütehund. Also sind zusätzliche Aufgaben in deiner Ausbildung zum Schäfer Hütetechniken und die Produktion der Wolle.

Imkerei: Umgang mit Bienen erlernen

Zu guter Letzt gibt es in der Tierwirtschaft noch die Fachrichtung Imkerei. In dieser lernst du den Umgang mit Bienen, die Produktion von Honig und das Heranzüchten neuer Bienenvölker. Hier ist vor allem handwerkliches Geschick gefragt, denn die Bienenstöcke müssen Instandgehalten oder sogar selbst gebaut werden. Die Verarbeitung von Honig ist auch Bestandteil des Berufs.

Die Aufgaben eines Tierwirt: Ein Tierwirt in der Schafhaltung - Schäfer
Die Aufgaben eines Tierwirt: Ein Tierwirt in der Bienenhaltung - Imker
Es müssen nicht immer Kühe oder Schweine sein: Als Tierwirt kannst du dich auch auf Schafe oder Bienen spezialisieren. (©stock.adobe.com/Baronb, stock.adobe.com/sushaaa)

Weiterbildungen für Tierwirte

Du hast nach der abgeschlossenen Ausbildung zum Tierwirt noch nicht genug vom Lernen? Das ist kein Problem, denn nach deiner Ausbildung kannst du dich in diesem Bereich Landwirtschaft stets weiterbilden. Die Landwirtschaftskammern der Bundesländern haben ein breitgefächertes Angebot. Für dich kommen folgende Weiterbildungen in Frage:

  • Klauenpflege
  • stressarmes Herdenmanagement oder auch
  • Schafschurlehrgänge

Nähere Informationen erhältst du direkt bei den Landwirtschaftskammern oder deren Kreisstellen in deiner Nähe.

Weitere Ausbildungsmöglichkeiten: Vom Tierwirt zum Landwirt

Landwirtschaft liegt dir einfach im Blut? Dann kannst du auch deinen Landwirtschaftsmeister machen und Landwirt werden. Hier erlernst du neben Planung und Steuerung der tierischen Produktion auch die Bereiche der pflanzlichen Produktion kennen. Um den Landwirtschafsmeister zu absolvieren, werden verschiedene Voll- oder Teilzeit Modelle angeboten. Je nachdem für welches Modell du dich entscheidest, beträgt die Zeit der Weiterbildung ein bis zwei Jahre.

Nach der Tierwirt Ausbildung ein Studium absolvieren

Nach einer erfolgreich absolvierten Ausbildung zum Tierwirt steht dir noch eine weitere Tür offen – probiere es doch mit einem Studium. Die Voraussetzungen hierfür sind ein Abitur oder Fachabitur oder drei Jahre Berufserfahrung. Dies variiert je nach Hochschule.

In Deutschland gibt es ein breitgefächertes Studienangebot im Bereich Landwirtschaft und Tierwirtschaft:

Je nachdem, wo du dich in der Zukunft siehst, kannst du selbstverständlich auch etwas ganz anderes studieren.

Sparschwein mit Doktorhut und Brille auf Büchern
( ©stock.adobe.com/New Africa)

Gehalt: Wie viel verdient man als Tierwirt?

Während der Ausbildung zum Tierwirt erhältst du je, nach Lehrjahr, zwischen 672 und 784 € brutto im Monat. Unsere Angaben beziehen sich auf die Gehälter zum Ausbildungsbeginn 2021. Wie in vielen anderen Ausbildungsberufen auch, steigt dein Ausbildungsgehalt mit jedem Lehrjahr an.

Nach der abgeschlossenen Ausbildung richtet sich dein Einstiegsgehalt nach dem konkreten Beruf, den du ergreifst, sowie der Branche, in der du arbeitest. Dein Einstiegsgehalt kann 1.771 € brutto/monatlich und höher sein – hier kommt es auf den Betrieb an.

Nicht nur mit der Berufserfahrung, sondern auch durch vorzuweisende Weiterbildungen steigt dein Gehalt weiter an. Als Tierwirtschaftsmeister verdienst du beispielsweise 3.259 € brutto bei weniger als drei Jahren Berufserfahrung.

Berufsperspektiven für Tierwirte

Als Tierwirt arbeitest du später auf landwirtschaftlichen Betrieben. Aber auch die Tür zur Selbstständigkeit steht dir offen! Hier solltest du dir neben deinem Fachwissen noch genügend betriebswirtschaftliches Wissen aneignen.


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