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16.09.2024 Judith Köhler

Arbeitszeugnis anfordern: So geht's richtig

Was versteht man unter einem Arbeitszeugnis?

Ein Arbeitszeugnis ist ein schriftliches Dokument, das ein Arbeitgeber einem Arbeitnehmer am Ende eines Arbeitsverhältnisses ausstellt. Es gibt Auskunft über die Art und Dauer der Beschäftigung sowie über die Leistungen und das Verhalten des Arbeitnehmers während seiner Tätigkeit im Unternehmen. In vielen Ländern, insbesondere im deutschsprachigen Raum, hat der Arbeitnehmer einen rechtlichen Anspruch auf ein Arbeitszeugnis. Ein Arbeitszeugnis spielt eine wichtige Rolle im Bewerbungsprozess, da es zukünftigen Arbeitgebern einen Einblick in die berufliche Vergangenheit und die Kompetenzen des Bewerbers gibt.

Welche Arten von Arbeitszeugnissen gibt es? 

Das einfache Arbeitszeugnis:

  • Dieses Zeugnis enthält grundlegende Informationen wie die Dauer des Arbeitsverhältnisses und eine Beschreibung der ausgeübten Tätigkeiten.
  • Es gibt keine Bewertung der Leistungen oder des Verhaltens des Arbeitnehmers.

Das qualifizierte Arbeitszeugnis:

  • Zusätzlich zu den Angaben im einfachen Arbeitszeugnis enthält das qualifizierte Arbeitszeugnis eine Bewertung der Arbeitsleistungen, der Qualifikationen und des Sozialverhaltens gegenüber Kollegen und Vorgesetzten.
  • Es ist die umfassendere Form des Arbeitszeugnisses und wird häufiger ausgestellt.

Welche Inhalte hat das qualifizierte Arbeitszeugnis?

Ein qualifiziertes Arbeitszeugnis umfasst in der Regel folgende Abschnitte:

  1. Einleitung:
    • Angaben zur Person des Arbeitnehmers (Name, Geburtsdatum, eventuell Eintrittsdatum ins Unternehmen).
    • Bezeichnung des Arbeitgebers und des Unternehmens.
  2. Tätigkeitsbeschreibung:
    • Detaillierte Beschreibung der vom Arbeitnehmer ausgeübten Tätigkeiten.
    • Angabe von besonderen Projekten oder Verantwortlichkeiten, die der Arbeitnehmer übernommen hat.
  3. Leistungsbeurteilung:
    • Bewertung der Qualität und Quantität der Arbeitsleistung.
    • Einschätzung von Fähigkeiten wie Fachwissen, Arbeitsweise, Belastbarkeit, Eigeninitiative und Zielorientierung.
    • Eventuell Hinweise auf besondere Erfolge oder Leistungen.
  4. Sozialverhalten:
    • Bewertung des Verhaltens gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und eventuell auch Kunden.
    • Hier wird oft indirekt kommuniziert, ob der Arbeitnehmer als teamfähig und sozialkompetent galt.
  5. Beendigungsgrund:
    • Manchmal wird der Grund für die Beendigung des Arbeitsverhältnisses angegeben, jedoch ist dies nicht zwingend.
    • Bei einer betriebsbedingten Kündigung kann dies positiv dargestellt werden.
  6. Schlussformel:
    • Ausdruck des Bedauerns über das Ausscheiden des Arbeitnehmers, Dank für die Zusammenarbeit und gute Wünsche für die Zukunft.
    • Diese Formulierungen geben oft Hinweise auf die Gesamtzufriedenheit des Arbeitgebers.
  7. Ort, Datum und Unterschrift:
    • Das Zeugnis wird in der Regel von einem oder mehreren Vorgesetzten unterschrieben.

Besondere Aspekte, die du kennen solltest:

  • Geheimsprache: In einigen Ländern haben sich kodierte Formulierungen entwickelt, die positive klingen, aber eine kritische Bedeutung haben können. Es ist wichtig, diese Codes zu kennen, um das Zeugnis richtig zu interpretieren.
  • Wahrheitspflicht und Wohlwollenspflicht: Ein Arbeitszeugnis muss der Wahrheit entsprechen und darf die berufliche Zukunft des Arbeitnehmers nicht ungerechtfertigt negativ beeinflussen. Es muss wohlwollend formuliert sein, auch wenn Kritik geübt wird.
  • Rechtlicher Anspruch: Arbeitnehmer haben in vielen Ländern einen rechtlichen Anspruch auf ein Arbeitszeugnis und können ein solches bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses verlangen.
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Wann hast du als Arbeitnehmer ein Anrecht auf ein Arbeitszeugnis?

Als Arbeitnehmer hast du grundsätzlich in mehreren Situationen ein Anrecht auf ein Arbeitszeugnis. Das Arbeitszeugnis ist ein wichtiges Dokument für deine berufliche Zukunft, da es deine beruflichen Leistungen und dein Verhalten dokumentiert und potenziellen neuen Arbeitgebern als Referenz dient. Dieses Recht ist in vielen Ländern gesetzlich verankert, um sicherzustellen, dass Arbeitnehmer eine schriftliche Bestätigung über ihre geleistete Arbeit und ihre Qualifikationen erhalten. Die wichtigsten Situationen, in denen du ein Anrecht auf ein Arbeitszeugnis hast, sind:

Bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses:

  • Kündigung durch den Arbeitgeber: Wenn das Arbeitsverhältnis durch eine Kündigung des Arbeitgebers beendet wird, hast du ein Recht auf ein Arbeitszeugnis. Dies gilt sowohl für betriebsbedingte als auch für personen- oder verhaltensbedingte Kündigungen.
  • Kündigung durch den Arbeitnehmer: Auch wenn du selbst kündigst, steht dir ein Arbeitszeugnis zu. Es spielt keine Rolle, ob die Kündigung in der Probezeit oder nach langjähriger Beschäftigung erfolgt.
  • Befristetes Arbeitsverhältnis: Wenn ein befristeter Arbeitsvertrag ausläuft, hast du ebenfalls Anspruch auf ein Arbeitszeugnis.

Nach Beendigung der Probezeit:

  • Nach erfolgreichem Abschluss der Probezeit kannst du in vielen Fällen ein einfaches oder qualifiziertes Zwischenzeugnis anfordern. Dies kann dir insbesondere bei einer Weiterbewerbung hilfreich sein.

Als Zwischenzeugnis während des laufenden Arbeitsverhältnisses:

  • Berechtigtes Interesse: Während eines laufenden Arbeitsverhältnisses kannst du ein Zwischenzeugnis verlangen, wenn ein berechtigtes Interesse besteht. Gründe können sein:
    • Positionswechsel: Wenn du innerhalb des Unternehmens die Position wechselst oder befördert wirst.
    • Wechsel des Vorgesetzten: Wenn dein direkter Vorgesetzter wechselt und du eine Beurteilung von ihm/ihr wünschst, bevor der Wechsel erfolgt.
    • Bewerbung: Wenn du dich auf eine neue Stelle bewirbst und ein aktuelles Zeugnis benötigst.
    • Betriebsänderungen: Bei anstehenden Umstrukturierungen, Betriebsverkäufen oder Fusionen kann ein Zwischenzeugnis verlangt werden.

Im Fall eines Praktikum oder befristete Tätigkeiten

  • Praktikumszeugnis: Nach dem Abschluss eines Praktikums steht dir in der Regel ein Praktikumszeugnis zu, das die Art der Tätigkeiten und deine Leistung während des Praktikums beschreibt.
  • Befristete Beschäftigungen: Auch bei befristeten Anstellungen hast du Anspruch auf ein Arbeitszeugnis, sobald das Arbeitsverhältnis endet.

Ausbildung

  • Ausbildungszeugnis: Nach Abschluss einer Ausbildung hast du Anspruch auf ein Ausbildungszeugnis, das deine Leistungen und erworbenen Fähigkeiten während der Ausbildung dokumentiert.

Teilzeit- oder Aushilfstätigkeiten

  • Zeugnis für Teilzeit- oder Aushilfstätigkeiten: Auch wenn du nur in Teilzeit oder als Aushilfe gearbeitet hast, steht dir ein Zeugnis zu, das die Dauer und Art der Beschäftigung sowie deine Leistung und dein Verhalten beschreibt.

Aufhebungsvertrag

  • Wenn du einen Aufhebungsvertrag mit deinem Arbeitgeber schließt, sollte darin auch die Ausstellung eines Arbeitszeugnisses geregelt sein. Dies gilt insbesondere, wenn das Arbeitsverhältnis einvernehmlich beendet wird.

Zusammenfassend kannst du dir merken:

Du hast ein Anrecht auf ein Arbeitszeugnis in folgenden Fällen:

  • Bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses, unabhängig von der Kündigungsart.
  • Nach erfolgreichem Abschluss der Probezeit.
  • Bei berechtigtem Interesse während des laufenden Arbeitsverhältnisses (Zwischenzeugnis).
  • Nach Abschluss eines Praktikums oder einer befristeten Tätigkeit.
  • Nach Abschluss einer Ausbildung.
  • Bei Teilzeit- oder Aushilfstätigkeiten.
  • Im Rahmen eines Aufhebungsvertrags.

Was solltest du bei deinem Arbeitszeugnis beachten? 

Ein Arbeitszeugnis ist ein wichtiges Dokument für deine berufliche Zukunft, da es deine beruflichen Leistungen und dein Verhalten im Unternehmen beschreibt. Daher ist es entscheidend, dass das Zeugnis korrekt und wohlwollend formuliert ist. Ein Arbeitszeugnis ist ein entscheidendes Dokument für deine berufliche Laufbahn. Daher solltest du darauf achten, dass es vollständig, korrekt und positiv formuliert ist. Bei Unsicherheiten oder Unklarheiten kann es hilfreich sein, das Zeugnis von einem Fachmann prüfen zu lassen, um sicherzustellen, dass es deinem beruflichen Werdegang nicht schadet. Hier sind einige Punkte, die du bei deinem Arbeitszeugnis beachten solltest:

Die formelle Richtigkeit

  • Vollständigkeit: Dein Zeugnis sollte alle relevanten Angaben enthalten, darunter:
    • Name und Geburtsdatum.
    • Beginn und Ende des Arbeitsverhältnisses.
    • Beschreibung deiner Position und der ausgeübten Tätigkeiten.
    • Bewertung deiner Leistungen und deines Verhaltens.
    • Datum und Unterschrift des Arbeitgebers.
  • Rechtschreibung und Grammatik: Das Zeugnis sollte frei von Rechtschreib- oder Grammatikfehlern sein. Fehler könnten auf Nachlässigkeit oder fehlende Wertschätzung hinweisen.
  • Papier und Format: Es sollte auf offiziellem Briefpapier des Unternehmens gedruckt sein und ein professionelles Layout aufweisen.

Die inhaltliche Korrektheit

  • Tätigkeitsbeschreibung: Deine Aufgaben und Verantwortlichkeiten sollten detailliert und korrekt beschrieben sein. Achte darauf, dass keine wichtigen Tätigkeiten fehlen oder falsche Angaben gemacht werden.
  • Leistungsbeurteilung: Deine berufliche Leistung sollte objektiv und wohlwollend bewertet werden. Achte auf Formulierungen, die deine Fachkompetenz, Arbeitsweise, Zielorientierung und besondere Erfolge hervorheben.
  • Verhaltensbeurteilung: Dein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Kunden sollte positiv beschrieben werden. Achte darauf, dass keine negativen Formulierungen enthalten sind, die deinen Umgang mit anderen infrage stellen.

Geheimsprache und versteckte Botschaften

  • Kodierte Formulierungen: In Arbeitszeugnissen wird oft eine „Geheimsprache“ verwendet, die auf den ersten Blick positiv klingt, aber versteckte Kritik enthalten kann. Beispiele:
    • „Er hat sich bemüht“ kann darauf hinweisen, dass die Bemühungen nicht erfolgreich waren.
    • „Im Großen und Ganzen zufriedenstellend“ kann andeuten, dass die Leistung unterdurchschnittlich war.
  • Verharmlosungen: Vermeide Formulierungen, die deine Leistungen abschwächen oder relativieren. Jede Formulierung sollte klar und unmissverständlich positiv sein.

Fehlende oder unklare Angaben

  • Lückenhafte Tätigkeitsbeschreibung: Wenn wichtige Aufgaben oder Erfolge fehlen, könnte dies den Eindruck erwecken, dass diese Bereiche nicht zufriedenstellend waren. Stelle sicher, dass alle wesentlichen Aspekte deiner Arbeit enthalten sind.
  • Unklare Beendigungsgründe: Wenn der Grund für die Beendigung des Arbeitsverhältnisses erwähnt wird, sollte dieser klar und nachvollziehbar sein. Unklare oder fehlende Angaben könnten zu Missverständnissen führen.

Schlussformel

  • Dank und Bedauern: Ein wohlwollendes Arbeitszeugnis enthält in der Regel eine Schlussformel, die den Dank des Arbeitgebers für die Zusammenarbeit ausdrückt und Bedauern über dein Ausscheiden sowie gute Wünsche für die Zukunft formuliert. Fehlt diese Formel, könnte dies negativ interpretiert werden.
  • Zukunftswünsche: Diese sollten positiv und ohne Vorbehalte formuliert sein. Phrasen wie „wir wünschen ihm/ihr alles Gute“ sind Standard; Formulierungen wie „für die private Zukunft alles Gute“ könnten als Hinweis auf eine problematische berufliche Zukunft gedeutet werden.

Korrekturmöglichkeiten

  • Nachträgliche Änderungen: Wenn du feststellst, dass dein Zeugnis Fehler enthält oder unklare bzw. kritische Formulierungen verwendet wurden, hast du das Recht, eine Korrektur zu verlangen. Dies sollte zeitnah geschehen.
  • Einspruch: Falls der Arbeitgeber sich weigert, das Zeugnis zu korrigieren, hast du die Möglichkeit, rechtliche Schritte einzuleiten oder dich an den Betriebsrat zu wenden.

Fristen

  • Zeitnaher Erhalt: Stelle sicher, dass du dein Arbeitszeugnis zeitnah nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses erhältst, insbesondere wenn du es für Bewerbungen benötigst.
  • Verjährung: In einigen Ländern gibt es Fristen, innerhalb derer du dein Zeugnis einfordern musst. Diese Fristen solltest du beachten.

Die rechtlichen Aspekte

  • Wahrheitspflicht: Dein Zeugnis muss der Wahrheit entsprechen. Es darf nicht übermäßig gelobt werden, aber auch keine unberechtigte Kritik enthalten.
  • Wohlwollenspflicht: Das Zeugnis muss so formuliert sein, dass es deine berufliche Zukunft nicht ungerechtfertigt beeinträchtigt.

Das Arbeitszeugnis: Was bedeuten die Formulierungen?

Im Arbeitszeugnis stehen viele kryptische Formulierungen. Wir erklären dir, was sie bedeuten.


Wie kannst du dein Arbeitszeugnis in Verbindung mit einem Jobwechsel erhalten? 

Wenn du dein Arbeitszeugnis in Verbindung mit einem Jobwechsel erhalten möchtest, gibt es verschiedene Schritte, die du unternehmen kannst, um sicherzustellen, dass du ein Zeugnis bekommst, das deine Leistung und dein Verhalten während der bisherigen Anstellung angemessen widerspiegelt. Wenn du deinen Job wechselst, ist es wichtig, rechtzeitig ein Arbeitszeugnis anzufordern und sicherzustellen, dass es alle relevanten Informationen über deine Tätigkeit und Leistung enthält. Ein qualifiziertes und wohlwollend formuliertes Arbeitszeugnis kann deine Chancen auf eine neue Anstellung erheblich verbessern. Hier ist eine Übersicht der Vorgehensweise:

 Vorbereitung

  • Selbstreflexion: Überlege, welche Aufgaben und Projekte du während deiner Zeit im Unternehmen übernommen hast. Sei dir über deine Erfolge und besonderen Leistungen bewusst.
  • Zeugnissprache kennenlernen: Informiere dich über typische Formulierungen in Arbeitszeugnissen, um später die Inhalte besser einschätzen und bewerten zu können.

Rechtzeitige Anfrage

  • Zwischenzeugnis: Wenn du dich noch im Arbeitsverhältnis befindest und einen neuen Job anstrebst, kannst du ein Zwischenzeugnis anfordern. Dies gibt deinem potenziellen neuen Arbeitgeber einen aktuellen Überblick über deine Leistungen und Tätigkeiten.
  • Antrag auf ein Endzeugnis: Kündigst du deinen Job oder endet dein Arbeitsverhältnis (z.B. durch Vertragsablauf), hast du Anspruch auf ein qualifiziertes Arbeitszeugnis. Stelle die Anfrage zeitnah, am besten kurz nach der Kündigung oder mit der Kündigung zusammen.

Formelle Anfrage

  • Schriftliche Anfrage: Obwohl oft ein mündliches Gespräch genügt, kann es ratsam sein, eine schriftliche Anfrage zu stellen. Formuliere die Anfrage höflich und professionell.
  • Klarstellung des Zeugnistyps: Gib an, dass du ein qualifiziertes Arbeitszeugnis wünschst, das deine Tätigkeiten, Leistungen und dein Verhalten bewertet.

Gespräch mit dem Vorgesetzten

  • Persönliches Gespräch: Führe ein Gespräch mit deinem direkten Vorgesetzten oder der Personalabteilung, in dem du deine Wünsche für das Arbeitszeugnis besprichst. Dies ist auch eine Gelegenheit, um positive Aspekte hervorzuheben, die du im Zeugnis sehen möchtest.
  • Feedback geben: Wenn du bereits ein Entwurfszeugnis erhältst, gib konstruktives Feedback und kläre, falls nötig, Missverständnisse oder falsche Darstellungen.

 Zeugnisentwurf anbieten

  • Eigenen Entwurf vorbereiten: In einigen Fällen kannst du deinem Vorgesetzten oder der Personalabteilung einen eigenen Entwurf für dein Arbeitszeugnis anbieten. Dies kann hilfreich sein, insbesondere wenn du sicherstellen möchtest, dass alle wichtigen Aspekte deiner Tätigkeit berücksichtigt werden.
  • Korrekturen vorschlagen: Wenn dir ein Entwurf zur Verfügung gestellt wird, lies ihn sorgfältig durch und schlage gegebenenfalls Änderungen vor.

Korrektur und Nachverhandlung

  • Fehler und Unstimmigkeiten überprüfen: Achte darauf, dass alle Angaben korrekt sind, und überprüfe, ob das Zeugnis positiv und wohlwollend formuliert ist.
  • Nachverhandlung: Falls du mit bestimmten Formulierungen nicht einverstanden bist, sprich das höflich an und bitte um eine Korrektur. Begründe deine Änderungswünsche sachlich.

Endgültiges Zeugnis erhalten

  • Prüfung der finalen Version: Nachdem eventuelle Änderungen vorgenommen wurden, lies das endgültige Zeugnis nochmals sorgfältig durch, bevor du es akzeptierst.
  • Unterschrift und Stempel: Achte darauf, dass das Zeugnis vom zuständigen Vorgesetzten oder der Personalabteilung unterschrieben und, falls üblich, mit einem Firmenstempel versehen ist.

Zeugnis bei der Bewerbung verwenden

  • Integration in Bewerbungsunterlagen: Nutze das Arbeitszeugnis als Teil deiner Bewerbungsunterlagen für den neuen Job. Ein gut formuliertes Zeugnis kann potenziellen neuen Arbeitgebern einen positiven Eindruck von deinen Fähigkeiten und Leistungen vermitteln.

Fristen beachten

  • Rechtzeitig anfordern: Stelle sicher, dass du dein Zeugnis rechtzeitig anforderst, damit du es bei Bedarf für deine Bewerbungen nutzen kannst. Warte nicht bis zum letzten Tag des Arbeitsverhältnisses.
  • Verjährungsfristen: In einigen Ländern gibt es gesetzliche Fristen, innerhalb derer du ein Zeugnis einfordern kannst. Es ist wichtig, diese Fristen zu kennen und einzuhalten.

Ist dein Arbeitgeber verpflichtet dir ein Arbeitszeugnis auszustellen? 

Ja, in vielen Ländern ist dein Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet, dir ein Arbeitszeugnis auszustellen, wenn du es verlangst. Diese Verpflichtung besteht in der Regel sowohl bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses als auch während des laufenden Arbeitsverhältnisses, wenn du ein Zwischenzeugnis anforderst. In den meisten Fällen ist der Arbeitgeber verpflichtet, dir auf Anfrage ein Arbeitszeugnis auszustellen. Es ist dein Recht, dieses Dokument zu erhalten, um deine beruflichen Leistungen und Erfahrungen nachweisen zu können. Wenn der Arbeitgeber sich weigert, ein Zeugnis auszustellen, hast du in vielen Ländern die Möglichkeit, dies rechtlich einzufordern.

Wann besteht die Verpflichtung?

Bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses:

  • Kündigung: Egal, ob die Kündigung durch dich oder durch den Arbeitgeber erfolgt, hast du Anspruch auf ein Arbeitszeugnis.
  • Befristeter Vertrag: Auch bei einem auslaufenden befristeten Arbeitsvertrag besteht die Pflicht, dir ein Zeugnis auszustellen.
  • Aufhebungsvertrag: Wird das Arbeitsverhältnis durch einen Aufhebungsvertrag beendet, ist der Arbeitgeber ebenfalls verpflichtet, dir ein Zeugnis auszustellen.

Während des Arbeitsverhältnisses:

  • Zwischenzeugnis: Du hast auch während eines laufenden Arbeitsverhältnisses das Recht, ein Zwischenzeugnis zu verlangen, insbesondere wenn ein berechtigtes Interesse vorliegt (z.B. bei einem Vorgesetztenwechsel, einer bevorstehenden Versetzung oder einer Bewerbung).

Verpflichtung des Arbeitgebers:

  • Wahrheitsgemäß und wohlwollend: Das Zeugnis muss der Wahrheit entsprechen und darf deine berufliche Zukunft nicht ungerechtfertigt beeinträchtigen. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, das Zeugnis so zu formulieren, dass es wohlwollend ist und deinen beruflichen Weg nicht behindert.
  • Vollständigkeit: Das Zeugnis sollte alle relevanten Informationen enthalten, einschließlich der Beschreibung deiner Tätigkeiten und einer Beurteilung deiner Leistungen und deines Verhaltens.
Arbeitszeugnis erhalten
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Wie kannst du dein Arbeitszeugnis anfordern? 

Um dein Arbeitszeugnis anzufordern, solltest du einen strukturierten und professionellen Ansatz verfolgen. Ein Arbeitszeugnis anzufordern, ist dein gutes Recht, und der Prozess sollte in der Regel reibungslos verlaufen, wenn du klar und höflich kommunizierst. Mit einer schriftlichen Anfrage sorgst du für Transparenz und kannst sicherstellen, dass du ein korrektes und wohlwollendes Zeugnis erhältst, das dir bei zukünftigen Bewerbungen hilft. Hier sind die Schritte, die du unternehmen kannst:

Das Timing

  • Nach der Kündigung oder bei Vertragsende: Stelle die Anfrage zeitnah, entweder unmittelbar nach der Kündigung oder zum Ende deines befristeten Vertrags.
  • Zwischenzeugnis: Wenn du noch im Unternehmen bist und ein Zwischenzeugnis benötigst (z.B. wegen eines Vorgesetztenwechsels oder einer Bewerbung), solltest du die Anfrage so früh wie möglich stellen.

Die Form der Anfrage

  • Schriftlich anfragen: Obwohl mündliche Anfragen oft ausreichend sind, ist es immer empfehlenswert, die Anfrage schriftlich zu stellen. Das sorgt für Klarheit und dient als Nachweis, falls es später zu Unstimmigkeiten kommt.
  • Direkte Ansprache des Vorgesetzten oder der Personalabteilung: Richte deine Anfrage entweder an deinen direkten Vorgesetzten oder an die Personalabteilung, je nach interner Praxis deines Unternehmens.

Der Inhalt der Anfrage

  • Klar und präzise: Formuliere dein Anliegen klar und präzise. Gib an, dass du ein Arbeitszeugnis (qualifiziert oder einfach) benötigst und für welchen Zeitraum oder welche Position es ausgestellt werden soll.
  • Dank und Höflichkeit: Bedanke dich im Voraus für die Ausstellung des Zeugnisses und bleibe stets höflich.

Die Nachverfolgung

  • Erinnerung: Falls du nach einer angemessenen Wartezeit (z.B. zwei Wochen) keine Rückmeldung erhalten hast, erinnere höflich an deine Anfrage. Eine kurze, freundliche Erinnerung per E-Mail oder in einem persönlichen Gespräch ist meist ausreichend.
  • Korrekturwünsche: Wenn du das Zeugnis erhalten hast und darin Fehler oder unklare Formulierungen bemerkst, kannst du ebenfalls schriftlich eine Überarbeitung anfordern.

Einen eigenen Entwurf anbieten

  • Entwurf vorschlagen: In einigen Fällen kann es hilfreich sein, deinem Vorgesetzten oder der Personalabteilung einen eigenen Entwurf für das Arbeitszeugnis vorzulegen. Dies spart dem Arbeitgeber Zeit und stellt sicher, dass alle wichtigen Punkte abgedeckt werden.
  • Offene Kommunikation: Besprich deinen Entwurf im Vorfeld und biete an, Änderungen zu akzeptieren, falls der Arbeitgeber dies wünscht.

Rechtliche Schritte (falls nötig)

  • Betriebsrat oder Personalvertretung einschalten: Wenn der Arbeitgeber sich weigert, dir ein Zeugnis auszustellen, kannst du den Betriebsrat oder die Personalvertretung einschalten.
  • Rechtliche Beratung: In extremen Fällen, in denen der Arbeitgeber sich hartnäckig weigert, ein Zeugnis auszustellen oder es fehlerhaft ausstellt, kannst du rechtliche Schritte erwägen und dich von einem Anwalt beraten lassen.

Welche Vorteile bringt dir dein Arbeitszeugnis für deine Berufslaufbahn?

Ein Arbeitszeugnis ist ein wertvolles Dokument, das in deiner Berufslaufbahn zahlreiche Vorteile bietet. Es dient nicht nur als Nachweis deiner beruflichen Tätigkeiten und Qualifikationen, sondern kann auch maßgeblich zu deinem beruflichen Erfolg beitragen. Ein Arbeitszeugnis ist weit mehr als nur eine formale Bestätigung deiner Beschäftigung. Es ist ein wertvolles Instrument, das deine beruflichen Erfolge und Fähigkeiten dokumentiert, deine Reputation stärkt und dir hilft, in deiner Karriere voranzukommen. Ob bei der Bewerbung auf eine neue Stelle, bei Gehaltsverhandlungen oder als Grundlage für berufliche Weiterentwicklungen – ein gutes Arbeitszeugnis ist ein wichtiger Baustein deiner beruflichen Laufbahn. Hier sind die wichtigsten Vorteile, die dir ein Arbeitszeugnis bietet:

Nachweis von Berufserfahrung und Qualifikationen

  • Beleg deiner Tätigkeiten: Das Arbeitszeugnis bestätigt, welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten du in deinem bisherigen Job hattest. Es zeigt potenziellen Arbeitgebern, welche Erfahrung du mitbringst.
  • Nachweis von Fähigkeiten: Ein qualifiziertes Arbeitszeugnis beschreibt deine Fachkompetenzen, Soft Skills und spezifische Fähigkeiten, die du im Laufe deiner Beschäftigung erworben oder weiterentwickelt hast.

Positive Bewertung deiner Leistung

  • Beurteilung deiner Arbeitsweise: Ein gut formuliertes Zeugnis hebt deine Stärken und besonderen Leistungen hervor, was deine Attraktivität für zukünftige Arbeitgeber steigert.
  • Anerkennung besonderer Erfolge: Wenn du im Rahmen deiner Tätigkeit besondere Erfolge erzielt hast, werden diese im Arbeitszeugnis oft explizit erwähnt, was dir bei neuen Bewerbungen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen kann.

Reputation und Vertrauenswürdigkeit

  • Nachweis von Zuverlässigkeit: Ein positives Arbeitszeugnis bestätigt deine Zuverlässigkeit und dein professionelles Verhalten, was zukünftige Arbeitgeber beruhigt und dein Vertrauen stärkt.
  • Dokumentation deines beruflichen Verhaltens: Dein Verhalten gegenüber Kollegen, Vorgesetzten und Kunden wird im Arbeitszeugnis ebenfalls bewertet. Eine gute Bewertung zeigt, dass du teamfähig und kundenorientiert arbeitest.

Vergleichbarkeit bei Bewerbungen

  • Benchmark für Arbeitgeber: Da Arbeitszeugnisse standardisierte Formulierungen und Bewertungen enthalten, können potenzielle Arbeitgeber deine Leistung und Qualifikationen mit anderen Bewerbern vergleichen.
  • Erleichterung des Auswahlprozesses: Für Personalverantwortliche ist ein positives Zeugnis ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung, dich zum Vorstellungsgespräch einzuladen oder dir eine Stelle anzubieten.

Deine Unterstützung bei Gehaltsverhandlungen

  • Beleg für hohe Qualifikation: Ein sehr gutes Arbeitszeugnis kann dir bei Gehaltsverhandlungen helfen, da es deine hohe Qualifikation und wertvollen Beitrag zum Unternehmen untermauert.
  • Argumentationsgrundlage: Es gibt dir eine starke Basis, um deine Gehaltsvorstellungen mit den erbrachten Leistungen und Erfolgen zu begründen.

Sicherheit bei Arbeitsplatzverlust

  • Wiedererlangung eines Arbeitsplatzes: Im Falle einer Kündigung oder eines Jobverlustes bietet ein Arbeitszeugnis eine solide Grundlage für neue Bewerbungen und hilft dir, schneller wieder einen passenden Job zu finden.
  • Absicherung gegen negative Eindrücke: Ein wohlwollendes Zeugnis schützt dich vor negativen Eindrücken bei zukünftigen Arbeitgebern, die sich ansonsten nur auf die Kündigung oder das Ende des Arbeitsverhältnisses konzentrieren könnten.

Langfristige Dokumentation des beruflichen Werdegangs

  • Chronologische Übersicht: Jedes Arbeitszeugnis dokumentiert einen Abschnitt deines beruflichen Werdegangs. Zusammen bieten diese Zeugnisse eine umfassende Übersicht über deine gesamte Karriereentwicklung.
  • Rückblick auf Entwicklungen: Die Zeugnisse zeigen, wie sich deine beruflichen Fähigkeiten und Verantwortlichkeiten über die Jahre entwickelt haben, was besonders bei Bewerbungsgesprächen nützlich sein kann.

Stärkung der beruflichen Position

  • Besseres Standing im Berufsleben: Mit einem positiven Arbeitszeugnis im Rücken gehst du selbstbewusster in Verhandlungen und Bewerbungsgespräche, da du deine Leistung und Kompetenz belegen kannst.
  • Förderung von Beförderungen: Innerhalb eines Unternehmens kann ein gutes Zwischenzeugnis deine Chancen auf eine Beförderung oder auf eine verantwortungsvollere Position erhöhen.

Gegengewicht zu persönlichen Empfehlungen

  • Objektiver Nachweis: Während persönliche Empfehlungen oft subjektiv sind, stellt das Arbeitszeugnis einen formellen und objektiven Nachweis deiner Fähigkeiten und Leistungen dar, was in einigen Fällen entscheidender sein kann.
  • Ergänzung zu Referenzen: Zusammen mit mündlichen Referenzen kann ein gutes Zeugnis das Bild eines kompetenten und zuverlässigen Arbeitnehmers abrunden.

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